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»Ein schlechter Stil« – SPD Bad Vilbel kritisiert Schließung der Spiel- und Lernstube

Bad Vilbel. Mit großem Bedauern hat die SPD Bad Vilbel die Meldung aufgenommen, dass die Spiel- und Lernstube in der Homburger Straße 66b im Jahre 2021 aufgegeben werden soll. Zwar könne man nachvollziehen, dass die Erzieher und Erzieherinnen dringend für die Kindertagesstätten benötigt werden, jedoch sei es ein schlechter Stil, »die Eltern einfach vor vollendete Tatsachen zu stellen und mit dem Versorgungsproblem allein zu lassen. Bürgerdialog ist das nicht,« meinte die Stadtverordnete Mirjam Fuhrmann in einer Pressemitteilung.

Fuhrmann sieht in dem von der Sozialdezernentin Freund-Hahn erwähnten »Pakt für den Nachmittag« noch keine echte Alternative für eine Hortbetreuung. »Hier muss das Land noch viel Fleißarbeit leisten, bis die Nachmittagsangebote ausreichen und vor allem flächendeckend für die ganze Stadt angeboten werden können. »Hier sieht die SPD auch die drei Landtagsabgeordneten Hahn (FDP), Anders (Grüne) und Utter (CDU) in der Pflicht. »Das Land soll endlich ein vernünftiges und nachhaltiges Ganztagesprogramm entwickeln, damit die Eltern ihre Kinder auch am Nachmittag sinnvoll betreut wissen«, betont der Fraktionsvorsitzender Christian Kühl.

ZUMUTUNG FÜR ELTERN
Freund-Hahn mache es sich zu licht, nur auf den »Pakt für den Nachmittag« zu hoffen und die Eltern in die Pflicht zu nehmen, die Nachmittagsversorgung selbst zu organisieren. Außer den eigentlichen Pflichten als Eltern, der Berufstätigkeit und vielleicht noch ehrenamtlichen Tätigkeiten, sei es den Eltern nur kaum auch noch zuzumuten die Nachmittagsbetreuung ehrenamtlich zu organisieren. »Zudem kommen auch erhebliche Sachkosten auf die Eltern zu, wenn sie die Nachmittagsversorgung selbstständig organisieren sollen«, so Fuhrmann.

Die SPD fordert die Stadt auf, möglichst schnell, am Besten in Zusammenarbeit mit der Elternvertretung und dem eigentlich zuständigen Wetteraukreis, eine Möglichkeit zu erarbeiten, die es der Stadt Bad Vilbel doch noch erlaubt, die Spiel-und Lernstube über 2021 weiter anbieten zu können. »Zumindest so lange, bis das Land wirklich eine annehmbare Ganztagesbetreuung an den Grundschulen erarbeitet hat«, schiebt Kühl den schwarzen Peter erneut dem Land zu. Eine alternativlose Schließung der Spiel- und Lernstube ist »die denkbar schlechteste Lösung und so nicht zu akzeptieren« erklärt Mirjam Fuhrmann. (zlp)