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Endspurt im Ortskern

So sieht die Ortsdurchfahrt in Groß-Karben aktuell aus: Die Arbeiter haben mächtig Gas gegeben und die Gehwege fast fertiggestellt. In der ersten Dezemberwoche wird die Fahrbahn asphaltiert. Foto: Pegelow
So sieht die Ortsdurchfahrt in Groß-Karben aktuell aus: Die Arbeiter haben mächtig Gas gegeben und die Gehwege fast fertiggestellt. In der ersten Dezemberwoche wird die Fahrbahn asphaltiert. Foto: Pegelow

Karben. Wer in den letzten Tagen auf der Großbaustelle im alten Ortskern von Groß-Karben war, mag es kaum glauben. Aber die Stadt kündigt an, dass die Ortsdurchfahrt bis Anfang Dezember saniert sein wird.
Hans-Jürgen Kuhl steht zwischen Bordstein und Hauswand. Er passt gerade so dazwischen, obwohl der SPD-Stadtverordnete und Ortsbeirat nicht zu den Übergewichtigen im Lande zählt. Er befindet sich auf der Großbaustelle im alten Ortskern von Groß-Karben, wo die komplette Straße seit ein paar Monaten runderneuert wird.
Das ist kein leichtes Unterfangen, immerhin geht es hier eng zu, die Gehwege waren vorher schon nicht breit. Aber die Stadt hat entschieden, den Fußgängern mehr Raum zu geben. Das ging auf der einen Seite, wo der Gehweg analog dem Modell von Klein-Karben auf eine (fast) einheitliche Breite gebracht worden ist. Auf der anderen Seite aber ist das schwieriger gewesen.
Und nun hatten Kuhl und seine SPD-Kollegin Christel Zobeley entdeckt, dass der Gehweg an einigen Stellen so schmal wird, dass Fußgänger später auf die Straße ausweichen müssen. Und: »Mütter mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer und Senioren mit Rollatoren können dort nicht laufen«, kritisieren sie. Daraufhin haben sie eine E-Mail an Bürgermeister Guido Rahn (CDU) gesendet und um Abhilfe gebeten.
Er machte sich persönlich mit dem stellvertretenden Fachdienstleiter Bauen, Ekkehart Böing, und dem Tiefbauamtsleiter Michael Soborka zu einem Ortstermin auf. Die Lösung: An der Einmündung des Haingrabens soll der bereits gesetzte Bordstein nachträglich abgesenkt werden, sodass sich die Straße dort auch mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator bequem überqueren lässt. »Dann kann auch der Stromkasten bleiben«, teilt Rahn mit.
Im Übrigen ist Rahn voll des Lobes für die Arbeiten. Im Stadtparlament hatte er nur kurz und knapp auf eine SPD-Anfrage mitgeteilt, die Arbeiten liefen voll im Zeitplan. Die Straße werde Ende November fertiggestellt.
Drei Kolonnen aktiv
Nun dürfte es doch geringfügig später werden. Dennoch: Laut Rahn ist die beauftragte Firma in diesen Tagen mit gleich drei Kolonen an sechs Tagen in der Woche dort aktiv. Entlang der gesamten Straße wurden bereits die Bordsteine eingebaut. Beginnend am südlichen Ende der Straße werden seit Kurzem die Gehwege gepflastert – »mit beachtlichem Tempo«, wie sich Rahn freut. Die Bushaltestelle »Friedhof« ist bereits auf beiden Seiten fertiggestellt. Im oberen Teil werden derweil noch ein paar Sinkkästen angeschlossen.
An der schmalsten Stelle, nahe der Einmündung Parkstraße, wird die Straße fünf Meter breit sein. Abgesehen von jener Engstelle am Haingraben sei der Gehweg meist sogar breiter als vorher, hebt das Stadtoberhaupt hervor. Auch die beiden Zebrastreifen werden an gewohnter Stelle erhalten bleiben. Zudem sind die Planer optimistisch, insgesamt zehn Parkplätze in der Straße unterzubringen.
In der ersten Dezemberwoche rückt die große Asphaltmaschine an. Dann erhält die Bahnhofstraße noch ihre Fahrbahndecke. Nach kleineren Restarbeiten kann die Ortsdurchfahrt anschließend wieder freigegeben werden. Bürgermeister Rahn: »Dann können allem voran die Anwohner aufatmen und ohne Schwierigkeiten wieder ihre Häuser erreichen.«
Von Holger Pegelow