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Feuerwehr in Raumnot – Heilsberger Brandschützer verärgert über hohe Zahl von Fehlalarmen

Bad Vilbel. Einen Riesensprung nach vorn hat die Feuerwehr Heilsberg gemacht. „2007 habe ich von 435 Mitgliedern berichtet. Ich hätte im Traum nicht daran gedacht, dass ich in der heutigen Hauptversammlung mit Inge, Ulrich und Niklas Grein das 700. Mitglied begrüßen kann“, sagte die strahlende Vorsitzende Ingrid Schenk. Sie übergab an Wehrführer Thomas Farr einen Anhänger im Wert von 2150 Euro, den die Einsatzabteilung und die Jugendfeuerwehr für Veranstaltungen nutzen können. Daneben hat der Förderverein 2007 die Ungarn-Fahrt der Jugend bezuschusst und die Ausstattung um eine Digitalkamera, ein Zelt für die Veranstaltung beim Ironman sowie Tische.

Dass das Geld gut angelegt ist, wurde aus dem Bericht des Wehrführers ersichtlich. Mit 101 Einsätzen im Jahr 2007 stieg die Zahl der Alarmierungen um 68 Prozent gegenüber 2006. Sie lag 30 Prozent über dem Durchschnitt. „Besonders ärgerlich und belastend ist die hohe Zahl von 34 Fehlalarmen, die die 35 aktiven freiwilligen Feuerwehrmänner und drei -frauen aus Beruf und Freizeit rissen.“ Der Ausbildungsstand der Aktiven sei sehr gut. 40 Lehrgänge und Seminare an der Landesfeuerwehrschule in Kassel, auf Kreis- und überörtlicher Ebene von bis zu drei Wochen Dauer seien besucht worden. Allerdings werde es immer schwieriger, dieses Engagement mit dem Beruf zu vereinen. Außer bei der Stadt oder im öffentlichen Dienst Beschäftigten habe kein Feuerwehrmitglied eine Weiterbildung an der Landesfeuerwehrschule besuchen können. Farr appellierte deshalb an die Stadt, Mitarbeiter, die in der Wehr aktiv sind, nicht nach ihrer Ausbildung zu entlassen, sondern weiter zu beschäftigen und vorrangig einzustellen.

Wie ein roter Faden zog sich der Raumnotstand im Heilsberger Feuerwehrhaus durch die Versammlung. Auf Initiative des Ortsvorstehers Klaus-Peter Schulz habe sich der Bauausschuss der Wehr getroffen, um die Möglichkeiten zu erörtern. Mit Bedauern stellte Farr jedoch fest, dass „die vergangenen zwölf Monate verstrichen, ohne dass sich weitere Aktivitäten abzeichneten“. Weder seien Gespräche mit der Feuerwehrführung gesucht noch auf Nachfrage Informationen mitgeteilt worden.

Die Situation sei „schwierig“, räumte Erster Stadtrat Jörg Frank ein. Einerseits sei der Standort gut, doch der Platz für Erweiterungen beschränkt. Es sei abzuklären, ob ein neuer Standort gefunden werden muss.