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Gegen den „Dämmwahnsinn“

FDP-Referent: Unnötiger Preisdruck für die Baubranche

FDP-Diskussion über Probleme beim Wohnungsbau. Foto: pt
FDP-Diskussion über Probleme beim Wohnungsbau. Foto: pt

Die FDP beklagt eine Vielzahl von Vorschriften beim Wohnungsbau und fordert die Wiedereinrichtung eines Bundesbauministeriums.

Bad Vilbel. Carsten R. Kulbe, 2. Vorsitzender des Bundes Deutscher Baumeister (BDB) Frankfurt Rhein-Main, war Gastreferent bei einer FDP-Veranstaltung im Aldo Parente-Geschäft.

„Unser Wohnungsproblem mit all seinen Facetten ist offenbar noch nicht groß genug, als dass man endlich wieder ein Bauministerium, das Kompetenzen bündelt, installiert“, bedauerte Kulbe. Bauen gehe deutlich günstiger, man müsse es nur wollen. Wissenschaftliche Untersuchungen aus dem Bereich Energie mache dies deutlich, heißt es in einer Pressemitteilung der FDP. „Die ersten vier Zentimeter Dämmung halbieren den rechnerischen Energieverlust. Hernach flacht die Kurve deutlich ab und die Dämmstärken und damit die Kosten steigen, ohne die erhoffte Wirkung zu erzielen“, erläuterte Kulbe, der selbst Architekt ist und Nachweisberechtigter für den Wärmeschutz der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen.

„Unsere Investition in die Dämmung, egal wie hoch, kann nur höchstens zu einer Einsparung von fünf Prozent führen. Dem steht dann auch noch das Nutzerverhalten entgegen.“ So werde der Preis für das Herstellen von Wohnraum unnötig in die Höhe getrieben, was dem Ruf vieler Politiker nach bezahlbarem Wohnraum für kleine und mittlere Einkommen entgegenstrebe. Ohnehin hält Kube eine Vielzahl von Vorschriften für hinderlich und sieht sie als Kostentreiber. Im Ballungsraum Rhein-Main sei bis 2030 von einem Bedarf von 184.000 Wohnungen auszugehen. „Das wird man nicht schaffen.“ „Heute ist der zusätzliche Wohnungsbedarf im Bereich der Verbandsgemeinden (Regional-Verband-Rhein-Main) 18.000 Wohnungen im Jahr. Selbst bei größter Anstrengung ist das nicht zu realisieren.“

Der Bad Vilbeler FDP-Vorsitzende Reimann fasste zusammen: „Ich nehme mit, wir brauchen wieder ein Bauministerium, könnten deutlich günstiger bauen und für kleine und mittlere Einkommen bezahlbaren Wohnraum schaffen, würde man nicht am Dämmwahnsinn festhalten und wir sind mit dem 5-Punkte-Plan für unsere Stadt auf dem richtigen Weg.“ (zlp)