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Goldparmäne zum Start

Bis zum Hessentag sollen in der Stadt 3400 Obstbäume gesetzt werden

Pflanzen den ersten Hessentags-Baum (von links): Thomas Stöhr, Claus-Günther Kunzmann, Kurt Liebermeister, Pedro Albert und Peter Paul. Foto: Pegelow
Pflanzen den ersten Hessentags-Baum (von links): Thomas Stöhr, Claus-Günther Kunzmann, Kurt Liebermeister, Pedro Albert und Peter Paul. Foto: Pegelow

Der Hessentag 2020 ist eine einmalige Veranstaltung, soll aber viele Jahre darüber seine Spuren hinterlassen. Damit ist nicht nur der Werbeeffekt gemeint, sondern auch ökologische Nachhaltigkeit. Deswegen hat die Stadt beschlossen, im Stadtgebiet 3400 Bäume zu pflanzen – je einen pro zehn Einwohner.

Bad Vilbel. Vor wenigen Tagen ist der erste Baum neben dem Rathaus in Dortelweil gepflanzt worden. Bis zum Hessentag 2020 sollen es 3400 im gesamten Stadtgebiet sein. Es steht schon im Konzept für den Hessentag: „Das blaugrüne Band, bestehend aus Flüssen und Bächen, Wiesen, Streuobstwiesen, Wald und Parks, welches Bad Vilbel durchzieht, soll ein zentrales Thema des Hessentages 2020 werden.“ Und weiter heißt es da: „Für die CO²-Kompensation und im Hinblick auf die Nachhaltigkeit des Hessentages sollen 3400 Bäume in Privatgärten und auf Streuobstwiesen gepflanzt werden.“

Bei weiter steigender Bevölkerungszahl rechnen die Verantwortlichen in zwei Jahren mit rund 34 000 Einwohnern. Bei einem Baum pro zehn Einwohner kam es zu dieser Zahl.

Fürs Projekt verantwortlich ist der Leiter des Fachbereichs Finanzverwaltung, Pedro Albert. Wie er sagt, sollen die Bäume an die Bürger kostenlos abgegeben werden, einschließlich Pfahl, Wühlmaus- und Verbissschutz.

Baumpate werden

Die Stadt lässt sich die Aktion nach Angaben von Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) einen sechsstelligen Betrag kosten. Albert hat zusammen mit den Mitgliedern eines Arbeitskreises eine Liste mit Bäumen erstellt, für die sich die Bürger ab sofort bewerben können.

Jeden Samstag wird die Stadt bis Ende August auf dem Wochenmarkt auf dem Niddaplatz vertreten sein. Dort liegen die Listen aus, in die sich die Interessenten eintragen können. Mit dabei: eine Patenschaftserklärung, die die Vilbeler unterschreiben müssen. Denn sie sollen den Baum nicht nur pflanzen, sondern ihn später auch hegen und pflegen. 28 verschiedene Bäume stehen zur Auswahl, darunter allein zehn Apfelsorten, aber auch Mirabellen-, Pfirsich- und Birnenbäume. Der Vorteil dieser Baumarten: Sie locken viele Insekten an, die die Nahrungsgrundlage für etliche heimische Vogelarten sind.

Der erste symbolische Baum, der quasi den Auftakt zu der Großaktion markiert, ist neben dem Rathaus in Dortelweil gepflanzt worden. Dabei machte der Boden den Pflanzern mächtig zu schaffen. Also rückte der Bauhof an und hob ein Loch mit dem Bagger aus. Bürgermeister Stöhr und der Hessentagsbeauftragte Claus-Günther Kunzmann hatten dann leichtes Spiel. Der gepflanzte Baum ist eine Goldparmäne, eine eher selten gewordene Apfelsorte.

Kunzmann: „Der Baum ist ein Symbol für den Hessentag. Die Pflanzaktion sehen wir auch als Hinweis darauf, dass wir den Hessentag CO²-neutral gestalten wollen. Der Hessentag ist ein einmaliges Fest, aber wir wollen weit darüber hinaus Nachhaltigkeit.“ Neben der Baumpflanzaktion gehört laut Kunzmann etwa auch die „Reduzierung des Mülls auf das unbedingt notwendige Mindestmaß“ zum Thema Nachhaltigkeit. (pe)