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Hand und Fuß am Ball

Tobias Knoedler und Benjamin Zettler spielen Fußball beim FCK und Basketball beim TVO

Der Ball ist „ihr Ding“: Benjamin Zettler (links) und Tobias Knoedler. Foto: Privat
Der Ball ist „ihr Ding“: Benjamin Zettler (links) und Tobias Knoedler. Foto: Privat

Mal körperlos, mal mit intensivem Körperkontakt: Die beiden Karbener Allrounder sind für ihre Vereine in beiden Metiers erfolgreich unterwegs.

Karben. Tobias Knoedler (21) und Benjamin Zettler (19) haben zwei Dinge gemeinsam. Sie spielen nicht nur Fußball beim FC Karben – sie nehmen zudem noch für den TV Okarben das runde Leder in die Hand und gehen als Basketballer auf Korbjagd.

Nur schwer vorstellbar, dass man diese beiden Sportarten parallel auf einem gewissen Niveau betreiben kann: Auf der einen Seite Basketball, der den Regeln nach körperlose Sport – auf der anderen Seite Fußball, bei dem höchster körperlicher Einsatz gefordert ist. Die beiden Youngster aus Okarben beweisen jedoch das Gegenteil: Zettler und der Sohn des langjährigen Trainers und Betreuers Norbert Knoedler sind nicht nur seit der Jugend als Korbjäger beim TV Okarben aktiv, sondern auch seit mehr als zwölf Jahren beim KSV Klein-Karben und dessen Nachfolger in der Sparte Senioren-Fußball, dem FC Karben, aktiv.

Tobias Knoedler hat mit „seinen 96ern“ als erstes Team des KSV Klein-Karben, damals noch unter Coach Ingo Nuber, Sohn der OFC-Legende Hermann Nuber, den Aufstieg und Klassenerhalt in der Gruppenliga gepackt. „Für mich ist das kein Widerspruch“, so der 1,90 Meter große Sportler, „im Fußball profitieren wir von der Geschwindigkeit und Beweglichkeit, die wir uns beim Basketball antrainieren – beim Basketball von der Robustheit, die man im Fußball benötigt. Leichte Körperkontakte spüre ich im Basketball gar nicht mehr.“

Dass Tobias Knoedler vor zwei Jahren zusammen mit zwei Freunden zum Fußball zurückkam, ist auch so eine Geschichte: „Wir haben auf der Spielkonsole regelmäßig Fußball gespielt. Und als meine Kumpels Moritz und Michel Albrecht sowie Benny Zettler einmal davon ihrem Coach Timothy Jay Thomas erzählt hatten, erwiderte der, wir sollten doch mal zum Training kommen“, erzählt Knoedler mit einem Lächeln im Gesicht.

Vergangene Saison waren die Karbener Tabellenvorletzter der Kreisliga A und stiegen ab. Jetzt belegen sie den vierten Platz in der B-Liga Süd. „Wir sind jetzt eingespielter und haben auch ein paar gute Neuzugänge bekommen“, erläutert Benjamin Zettler den Unterschied. 43 Punkte weisen Karbens FC-Reservisten derzeit auf, der noch ungeschlagene Tabellenführer II Türk Gücü Friedberg hat 14 Zähler mehr. Die Karbener erwischten einen guten Saisonstart und gewannen ihre ersten drei Heimspiele überzeugend und deutlich. Für Furore sorgte kürzlich der 12:0-Kantersieg gegen den VfR Ilbenstadt, als Benjamin Zettler toll aufspielte.

Beim FC Hessen Massenheim mussten die Karbener eine 0:1-Niederlage einstecken – in letzter Sekunde. Da hatte es auch nichts geholfen, dass Tobias Knoedler als Mittelstürmer sein bis dahin bestes Saisonspiel ablieferte und zwei gute Chancen hatte – diese aber liegen ließ. „Es ist egal, wer die Tore macht, Hauptsache, wir machen sie“, geben sich die beiden Karbener bescheiden. „Unsere Stärke ist die Ausgeglichenheit“, erzählt Tobias Knoedler, „wir sind im Angriff schwer zu berechnen, weil wir sowohl ein gutes Passspiel und Pressing, als auch ein erfolgreiches Konterspiel aufziehen können.“

2 + 4 Trainingstage

Dass beim TV Okarben nach dem geglückten Aufstieg in die Basketball-Bezirksliga inzwischen Pause ist und die neue Saison noch in weiter Zukunft liegt, kommt Zettler und Knoedler entgegen. „Allerdings: Fußball-Training ist zweimal, Basketballtraining viermal die Woche. Das lässt sich aber alles regeln und ist mit beiden Trainern abgesprochen“, erklären die beiden Wanderer zwischen zwei Ball-Welten übereinstimmend. (zlp)