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Herbert Heckmanns Lob der Völlerei

Bad Vilbel. Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz rezitierten bei ihrer Lesung im Burgkeller Bad Vilbel aus der mit viel Humor und Leidenschaft gewürzten dritten Weinpredigt von Herbert Heckmann. Der in Frankfurt geborene und lange in Gronau und der Vilbeler Kernstadt lebende Heckmann hatte bereits 1983 eine Weinpredigt verfasst. Boehnke und Sarkowicz arbeiteten mit Heckmann beim Hessischen Rundfunk. Heckmann war 1986 „Turmschreiber von Deidesheim“ wie seine Freunde Boehncke und Sarkowicz bei der Lesung berichteten.

Seit 1978 vergibt die „Stiftung zur Förderung der Literatur in der Pfalz“ den Turmschreiber-Literaturpreis. Die Preisträger verpflichten sich innerhalb des Jahres „pfalzbezogen“ zu arbeiten und das Ergebnis zu publizieren. Das Stipendiat „Turmschreiber von Deidesheim“ ist mit 7500 Euro dotiert, dazu gibt es einen vierwöchigen „Freiaufenthalt“ in Deidesheim. Ergänzt wurde die Weinlesung mit weiteren Texten zum Thema Essen und Trinken mit Genuss.

Zuvor hatte Hans Sarkowicz den 30 Literaturfreunden bereits angekündigt: „Wir wollen mit Herbert Heckmann die Völlerei feiern.“ Die Predigten preisen den Wein. „In einen leeren Kopf geht viel hinein. Die Dummen sind die Marktschreier der Geschichte. Sie reden über alles, weil sie nichts zu sagen haben“, rezitieren die beiden Künstler. Beim Weingenuss komme Bewegung ins Hirn, der Kalk der Dummheit riesele und der Mensch, der Wein trinke, werde gescheit. Die beiden Vortragenden würzten ihre Lesung mit Berichten von Heckmanns Schlachtfesten in Gronau, wo er seine Würste selbst herstellte. „Herbert Heckmann hat auch gern gekocht, er war ein Meister des Würzens.“

Zur nächsten Predigt laden die beiden Kenner des Werkes von Heckmann für Freitag, 1. August ab 23 Uhr in den Burgkeller ein. Weitere Termine sind am Sonntag, 10. August, 21 Uhr sowie am Freitag, 29. August, 23 Uhr. (fau)