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Kampf dem Amtsdeutsch

Amtsdeutsch ist eine schwere Sprache. Sie für Bürger verständlich zu machen, hat die Karbener Stadtverordnetenversammlung 2011 beschlossen.

Karben. „Soll-Bescheid, Rechtsmittelbehelfsbelehrung, Realsteuerbescheid, dauernde Uneinbringlichkeit an Rückständen, Baulastträger oder Personenstandsfall“: Da solche und ähnliche von Kommunalverwaltungen verwendete Fachbegriffe nicht ohne weiteres für jeden verständlich sind, hat die Stadt Karben vor fünf Jahren beschlossen, dass es zukünftig im Karbener Rathaus „amtdeutschfrei“ zugehen soll.

Unverständliche Fachbegriffe sollten durch „allgemeinverständliche Begriffe“ ersetzt werden, sagte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) damals. Ziel sei es, die Kommunikation zwischen Verwaltung und den Bürgern zu verbessern, kündigte Rahn an.Angelehnt an die Erfahrungen der Gemeinde Wölfersheim sollte es künftig „amtsdeutschfrei“ zugehen. Dazu hat die Stadt eine Ansprechpartnerin ernannt und auf ihrer Internetseite ein Formular eingerichtet. Durch Ausfüllen des Formulars können Bürger ohne großen formalen Aufwand melden, wenn sie Textpassagen in Schreiben ihrer Stadt als unverständlich empfinden.

Nach fünf Jahren zieht Verwaltungsleiter Hans-Jürgen Schenk eine positive Bilanz: „Offenbar drücken wir uns in verständlicher Sprache aus, denn die Resonanz auf den Aufruf an die Bürger ist bisher gleich Null.“ Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung bemühten sich, sowohl im Schriftverkehr mit den Bürgern als auch auf der Internetseite der Gemeinde „so wenig wie möglich Amtsdeutsch zu verwenden“, so Schenk.

Er fordert die Bürger auf, sich an die Stadt zu verwenden, wenn ihnen ein zu kompliziertes städtisches Schreiben zugestellt wird. Zuständig ist Gabriele Davis unter Telefon (0 60 39) 48 17 10. Zudem gibt es auf der Internetseite das Formular unter www.karben.de/ rathaus-buergerservice/stadtverwaltung unter dem Link „Amtsdeutschbeauftragte“. (kre)