Veröffentlicht am

Lauf gegen Depression

Eva Raboldt und Silke Schöck danken Matthias Weck und Diana Adler.
Eva Raboldt und Silke Schöck danken Matthias Weck und Diana Adler.

Bad Vilbel. Matthias Weck und Diana Adler vom Verein „MPZ Sport Bad Vilbel“ überreichten kürzlich einen Spendenscheck im Wert von 570 Euro an die Selbsthilfekontaktstelle Bürgeraktive. Die Spende stammt aus dem vom MPZ im September organisierten Quellenhalbmarathon, bei dem die Bürgeraktive sich zum ersten Mal mit 50 Teilnehmern unter dem Motto „Lauf für die Selbsthilfe – Lauf gegen Depression“ beteiligt hat, um das Tabuthema Depression in die Öffentlichkeit zu rücken. MPZ fand diese Idee so unterstützenswert, dass er die Startgebühr aller über die Bürgeraktive gemeldeten Teilnehmer spendet.

Depression ist eine Volkskrankheit, von der in Deutschland mindestens 4 Millionen Menschen betroffen sind und sie kann jeden treffen, erklärt Eva Raboldt, Leiterin der Selbsthilfekontaktstelle. Insgesamt sechs Depressionsgruppen für Betroffene und deren Angehörige bietet die Selbsthilfekontaktstelle Bad Vilbel mittlerweile an und die Nachfrage insbesondere von jüngeren Menschen steigt. Zu dem Lauf hatten sich nicht nur Vereinsmitglieder angemeldet, sondern auch Menschen, die bisher keine Berührungspunkte zu dem Verein hatten. Die Aktion war rundum gelungen, freut sich Silke Schöck.

Depressive Störungen zählen zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Krankheiten, kommentiert die Bürgeraktive. Diese Störungen sind oft verbunden mit einem hohen Leidensdruck. Dabei hat Depression viele Gesichter. Dies macht sie schwer erkennbar, denn sie tritt mit vielen unterschiedlichen Symptomen auf, welche häufig überdeckt sind von körperlichen Krankheitsanzeichen. Dadurch ist die Depression in der Öffentlichkeit oft mit Unkenntnis, Unverständnis und Stigmatisierung belegt.

Untersuchungen haben gezeigt, dass regelmäßige körperliche Aktivität die Symptome einer Depression vermindern und das gemeinsames Bewegen in der Gruppe soziale Interaktion fördert und sich positiv auf den Körper auswirkt.

Kein Therapie-Ersatz

Derzeit treffen sich bei der Bürgeraktive sechs Gruppen zum Thema: „Angst und Mut“, „Angst und Mut für junge Erwachsene“, „Lebensfreude wiederfinden I“, „Lebensfreude wiederfinden II“, „Postpartale Depressionen“ und ein „Gesprächskreis für Angehörige von Menschen mit einer psychischen Erkrankung“. An diesen Gruppen kann nur nach einem Vorgespräch teilgenommen werden, sie ersetzen keine Therapie, wird betont. Information und Beratung im Büro der Selbsthilfekontaktstelle, Tel. (06101) 1384, Internet: www. buergeraktive-bad-vilbel.de. (zlp)