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Lebensraum Schule

Rund 800 Anmeldungen gab es für das Eröffnungsfest anlässlich der Einweihung des Primarschulgebäudes, bei dem die Kinder Flagge zeigten und auch Europa feierten.
Rund 800 Anmeldungen gab es für das Eröffnungsfest anlässlich der Einweihung des Primarschulgebäudes, bei dem die Kinder Flagge zeigten und auch Europa feierten.

Großer Bahnhof in Bad Vilbel Dorterlweil. Mit einer ebenso emotionalen wie fröhlichen und symbolträchtigen Feier weihten Schüler und Lehrer der Europäischen Schule RheinMain (ESRM) im Beisein zahlreicher Gästen aus Politik, vieler Eltern, Freunden und Förderern am Samstag, 6. Dezember, ihr Primarschulgebäude ein.

Bad Vilbel. Eröffnet wurde der festliche Reigen aus Ansprachen, Grußworten und der symbolischen Schlüsselübergabe, die mit Gesang und Musik umrahmt wurden, symbolträchtig von der Hymne der Europäischen Union (EU). Die Melodie stammt aus der „Neunten Symphonie“, die Ludwig van Beethoven 1823 als Vertonung der von Friedrich Schiller 1785 verfassten „Ode an die Freude“ komponierte.

Die Ode ist seit 1985 offizielle Hymne der EU und sie repräsentiert diese und zugleich die europäischen Werte Freiheit, Frieden und Solidarität. Ergänzt wurden Chorgesang und Musik mit eingespielten Luftaufnahmen der ESRM und ihres Areals.

Grund- und Vorschüler zeigten buchstäblich „Flagge“ und präsentierten umrahmt von zwei EU-Fahnen die Nationalflaggen aller 28 Mitgliedstaaten.

Bürgermeister Thomas Stöhr sagte in seiner Begrüßung: „Die Erfolgsgeschichte der ESRM gibt Initiatoren, Unterstützern und Bauherrn recht. Die Eltern warben für die Schule und sind in Bad Vilbel auf offene Ohren gestoßen. Wir freuen uns, dass wir heute, zwei Jahre nach der Eröffnung, den zweiten Bauabschnitt einweihen können.“

Von „einem Traum, der Wirklichkeit wurde“ sprach Direktor Tom Zijlstra in seiner Begrüungsrede und dankte unter anderem der Humanistischen Stiftung von Hansgeorg Jehner als Träger der Schul-GmbH „ohne deren solide finanzielle Ausstattung es uns nicht geben würde“, sagte Zijlstra und fügte hinzu: „Zwei Jahre nach Eröffnung der ESRM weihen wir mit dem zweiten Bauabschnitt heute eine stattliche Erweiterung ein.“ In den drei Schulgebäuden sind 28 Klassenzimmer untergebracht, eine zweite Mensa und eine Bibliothek, Waschbereich und Toiletten für die 604 Grund- und die 65 vier und fünf Jahre jungen Vorschüler.

Kari Kivinen, Generalsekretär der Europäischen Schulen, gratulierte den Bad Vilbeler Machern zu ihrem grandiosen Erfolg. Er habe vor dem Start dieses schulischen Musterprojektes gar nicht gewusst, wo Bad Vilbel liegt, das jetzt ein wichtiger Schulstandort in der Kette der Europäischen Schulen markiere. Wichtiger noch als schöne Gebäude sei das Leben in ihnen, sagte er und ließ den Blick auch schon mal in die Zukunft schweifen. Die fast 1000 Schüler der ESRM von heute würden in den 2030er Jahren Arbeitsplätze suchen. Dafür benötigen sie eine solide Basis aus Wissen und Fähigkeiten. An Direktor Zijlstra überreichte er als Geschenk das gerahmte, in drei Sprachen verfasste Statement der Europäischen Schulen.

Architekt Michael Frielinghaus übergab eine Zuwendung an den Schulfonds mit den Worten: „Die Schulräume sind Lebensräume der Zukunft.“ Ehrenstadtrat Klaus Minkel holte sich sodann als Bauträger und Promoter des Projektes ESRM von Architekt und dem Vertreter der Baufirma den symbolischen überdimensionalen Schlüssel, den er an die Schulleitung zu übergeben hatte. Minkel erinnerte dabei als Repräsentant der Bauherrin Stadtwerke, deren 1. Werkleiter er ist und als Geschäftsführer der Schul-GmbH, an die 40 Millionen Euro, die die Stadtwerke in das Gebäude investiert wurden und an die von der Humanistischen Stiftung bereitgestellten 2,5 Millionen Euro für die Inneneinrichtung. „Jeder Vilbeler trug ein Risiko von 1200 Euro“, erinnerte Minkel mit Blick auf das Erfolgsprojekt bevor er den Schlüssel an Direktor Tom Zijlstra und Co-Direktorin Gitta Lotz weiterreichte.

Der zur Einweihung angereiste Landrat Joachim Arnold (SPD) lobte auf Vilbeler Territorium die fruchtbare Wetterau, in die mit der ESRM ein Korn gepflanzt wurde, das aufgehen wird. Die Wetterau, so der Landrat, habe mit einem Einzugsgebiet von 1,5 Millionen Menschen (300 000 Wetterau, 700 000 Frankfurt, 500 000 Taunusbereich) und der neuen Schule ein Profil als richtiger und wichtiger Schulstandort gewonnen.

Wer die ESRM einmal von innen anschauen will, kann das bei offiziellen Besichtigungsterminen tun, die von der Schule angeboten werden, so am Donnerstag, 18. Dezember, um 9 Uhr. Das Sekundarschulgebäude öffnet seine Pforten am heutigen Donnerstag, 11. Dezember um 14 Uhr sowie am 8. und 22. Januar. Besichtigungsanmeldungen unter Telefon (0 61 01) 50 56 613.