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Mehr Schüler, mehr Schule

Auf dem hinteren Teil des P+R-Platzes in Kloppenheim und dem angrenzenden Trainingsgelände könnten die neue Grundschule und eine Sporthalle entstehen. Dafür ist jetzt ein Bauleitverfahren eingeleitet worden. Foto: Pegelow
Auf dem hinteren Teil des P+R-Platzes in Kloppenheim und dem angrenzenden Trainingsgelände könnten die neue Grundschule und eine Sporthalle entstehen. Dafür ist jetzt ein Bauleitverfahren eingeleitet worden. Foto: Pegelow

Karben. Wo in Kloppenheim heute viele Autos parken, könnten künftig ein neues Grundschulgebäude und eine neue Sporthalle stehen. Mit dieser Idee scheint die Stadt zu liebäugeln, denn sie hat einen Entwurf für einen Bebauungsplan in die politischen Gremien gebracht, der das vorsieht.
Wer von der B 3 nach Kloppenheim hineinfährt, stößt auf eine größere Baustelle. Hier entstehen drei Mehrfamilienhäuser nebeneinander. Sehr wahrscheinlich also, dass Familien mit Kindern eines Tages hier einziehen werden. Und die werden irgendwann eine Grundschule brauchen. Doch auch an anderen Stellen im Stadtteil wie in der gesamten Stadt nehmen die Kinderzahlen zu. So wird wohl das »Brunnenquartier« nahe der neuen Stadtmitte, das laut Gemarkung zu Kloppenheim gehört, in nicht allzu ferner Zukunft auch bebaut. Zuwachs also allenthalben, den die bestehende Grundschule in einigen Jahren nicht mehr aufnehmen könnte.
Kreissprecher Michael Elsaß bestätigt diese Tendenz. Zudem entstehe erhöhter Raumbedarf durch die Ganztagsentwicklung. »Der Wetteraukreis und die Stadt Karben prüfen derzeit verschiedene Möglichkeiten, um dem weiteren Anstieg an Schülerzahlen dauerhaft gerecht werden zu können«, sagt er.
Container mit vier Räumen
Die Stadt und der Wetteraukreis planen wegen der angespannten Raumsituation als Übergangslösung auf dem städtischen Grundstück Am Hang zeitlich befristet eine Vier-Klassenraum-Containeranlage mit Außenanlage sowie einen Sanitärcontainer aufzustellen«, sagt Elsaß. Langfristig haben Stadt und Kreis aber offenbar eine anderen Standort als Dauerlösung im Auge: Die Rede ist von einem Teil des P+R-Platzes und dem heutigen Trainingsplatz an der Bahntrasse. So steht es jedenfalls in der Vorlage zur Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens, das der Magistrat den städtischen Gremien noch vor der Sommerpause vorgelegt hat.
Dort heißt es, auf der geräumten Gartenfläche nördlich der Straße Am Hang sei die temporäre Unterbringung von Räumlichkeiten der Grundschule vorgesehen. »Teilflächen des P+R-Platzes sowie der heutige Trainingsplatz an der Bahntrasse sollen als neuer Standort einer Grundschule sowie für eine Sporthalle vorgesehen werden.« Bürgermeister Guido Rahn (CDU) betonte in der Sitzung, der Bebauungsplan umfasse auch deshalb das frühere Gartengelände Am Hang, damit der Kreis dort die Schulcontainer aufstellen könne. Das sei aber keine Vorentscheidung für den neuen Grundschulstandort.
Großer Bedarf an Hallenplätzen
Dagegen scheinen die Überlegungen für eine neue Sporthalle zwischen Kreis und Stadt schon weiter gediehen. Auf Nachfrage von Stadtverordneten antwortete der Bürgermeister, für eine neue Grundschule würde an sich eine Einfeld-Halle genügen. Jedoch gehe der Bedarf an Hallenplätzen noch darüber hinaus. »Deshalb werden Stadt und Kreis eine größere Halle bauen, die Stadt übernimmt zwei Drittel der Kosten, der Wetteraukreis ein Drittel.« Es gebe dann eine »Schulsporthalle mit Unterstützung der Stadt«, beschrieb Rahn das Projekt.
Beide Gebäude könnten auf einem Teilstück des heutigen Parkplatzes sowie des Trainingsplatzes realisiert werden. Die Gebäude befänden sich dann nebeneinander, für die Kinder würden also keine weiten Wege zum Sportunterricht entstehen. Darüber hinaus verfolgt die Stadt mit dem Bebauungsplan 231, »Kindergarten, Schul- und Sportgelände Am Hang«, noch weitere Ziele.
»Wir wollen das in den Planungen so bezeichnete »vorübergehende Ausweichquartier der Schule« in dem Verfahren planungsrechtlich ebenso absichern wie die bestehenden Kindergärten und den Sportplatz, hob der Rathauschef in diesem Zusammenhang hervor.
Schnell gehen wird das alles indes nicht. Denn Fachdienstleiter Heiko Heinzel weiß, dass hier ein »voll umfängliches Bauleitverfahren notwendig« werde. Das bedeutet, eine zweistufige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange ebenso wie die der Bürger wie auch »umfassende Umwelt- und Artenschutz-Fachbeiträge«. Es dürfte also noch dauern, bis Kloppenheim eine neue Grundschule und eine neue Sporthalle erhält. Aber das neue Brunnenquartier ist ohnehin noch nicht bebaut.