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Mit Mut Ziele verfolgen

93 Abiturienten werden an der KSS feierlich verabschiedet – Drei Schüler mit Note 1,0

Freude und Stolz ist in den Augen der Abiturienten zu lesen. Von den 98 Schülern der Kurt-Schumacher-Schule (KSS), die zur Abiturprüfung angetreten sind, haben 93 bestanden. Vier nehmen einen neuen Anlauf. Ein Schüler hat sich für die Fachhochschule entschieden. Am Freitag haben die Abiturienten ihre Zeugnisse in der Aula entgegengenommen.

Karben. Alle sind glücklich an diesem Freitagnachmittag. Endlich haben sie das Abitur in der Tasche. Der Prüfungsstress ist vorbei. Zwei Stunden sind sie noch von den Feiern mit Freunden und Eltern entfernt, denn zunächst übernehmen andere die Führung. Verantwortliche wie Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper, die Vorsitzende des Schulelternbeirates, Anette Völker-Hedderich, die Vorsitzende des Fördervereins, Nicola Piesch, und Lehrerin Cornelia Doderer, die die Tutorenrede hält. Da gilt es, die Füße noch still zu halten, sich einzulassen auf Worte, Wünsche, Ratschläge und noch nicht über den Ernst des Lebens nachzudenken.

„Es war ein starker Abi-Jahrgang“, sagt Hebel-Zipper und belegt dies mit Zahlen. „47 Schüler gehen mit Note zwei ab, 18 Schüler mit einer eins vor dem Komma. Drei Schüler haben die Traumnote 1,0 erreicht und vier Schüler die Note 1,1“, sagt die noch neue Schulleiterin – nicht ohne Stolz.

Alles halb so wild

Der Notendurchschnitt des Abi-Jahrganges liege bei 2,45. Es sei ein starkes Ergebnis, sagt Hebel-Zipper. Sie lobt die Schüler, die mit einem klaren Ziel vor Augen ihre Chancen genutzt hätten. Der Weg sei entgegen dem Motto „Alles halb so wild!“ nicht leicht gewesen.

Auf der Bühne analysiert sie, was dieses Motto aussagt und bedeuten kann. Sie erinnert an wilden Ehrgeiz und wilde Leidenschaft, leitet von der Wendung halb „halbherzig“ und „mit halber Kraft“ ab. Hebel-Zipper, die erst seit Anfang April neue Rektorin der Kurt-Schumacher-Schule ist, steht zum ersten Mal bei einem solchen Anlass als Chefin auf der Bühne und hält erstmals eine Abiturrede.

Die Schüler haben nun das erste Mal eine große Prüfung hinter sich gebracht, und müssen sich Gedanken machen, wie es in ihrem Leben weitergehen wird. Die Abiturienten fordert Hebel-Zipper auf, mutig zu handeln, Spaß an Leistung zu haben und Ehrgeiz zu entwickeln, die selbst gesteckten Ziel zu verfolgen.

„Gebrauchen Sie Kopf, Verstand und Herz“, rät Stadtverordnetenvorsteherin Ingrid Lenz (CDU). Schulelternbeiratschefin Völker-Hedderich wünscht Glücksmomente, gute Freunde und ein liebevolles Umfeld. „Das Abitur ist ein Weg zur nächsten Tür, die ihr jetzt aufmachen könnt. Ich wünsche euch einen sicheren Gang“, sagt Fördervereinsvorsitzende Piesch und überreicht einen Zuschuss des Vereins.

Streber ade!

Humorvoll bindet Lehrerin Cornelia Doderer ihre Fächer Mathematik und Sport in die Tutorenrede ein. „Ihr müsst jetzt eure eigenen Richtungsvektoren finden, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ihr im Lotto gewinnt, ist sehr gering“, sagt sie und erhält Applaus. Acht der Schüler, sagt Doderer, habe sie von der siebten Klasse bis zum Abitur begleitet.

Schulsprecherin Ida Gubitzer ist ausgedeutet, die Abiturientenrede zu halten. „Mädels und Jungs wir können echt stolz auf uns sein“, sagt sie fröhlich. 2200 Tage hätten sie die Schule besucht. „Doch freie Tage hatten wir noch mehr. Das gilt auch für die Lehrer. Wir sollten uns überlegen, Lehrer zu werden.“

Als traurig und schön zugleich empfinde sie den Abschied von den Klassenclowns und Schnipsern, den Schnorrern, Schleimern, Strebern und Spickkönigen. „Egal, wie wir das Abi geschafft haben. Abi ist Abi und wir haben es in der Tasche. Ich denke mal, das wir was werden“, sagt Gubitzer.

Nach dem Fototermin im „Grünen Klassenzimmer“ auf dem Außengelände der Schule, hat die 17-Jährige aus Petterweil Tränen in den Augen, als ihre beste Freundin ihr ein Abschiedsgeschenk überreicht. „Mein Traumschnitt lag bei 1,9. Dann war es leichter als gedacht und ich schaffte die 1,7“, sagt sie. Im Sommer werde sie zunächst ihren Tennis-Trainerschein absolvieren und als Tennistrainerin auf Zypern arbeiten. „Ich bin offen für alles – immer“, sagt Ida Gubitzer.