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Nach Holzfällerart – Erster Kultgarten-Event bringt wieder Leben ins Karbener Jukuz

Matthias Koch benötigt viel Kraft und Geschick beim Wettsägen. Das Outdoor-Angebot zum Mitmachen und Zuschauen ist bei Jungen und Mädchen aus Karben gut angekommen. Foto: Lori
Matthias Koch benötigt viel Kraft und Geschick beim Wettsägen. Das Outdoor-Angebot zum Mitmachen und Zuschauen ist bei Jungen und Mädchen aus Karben gut angekommen. Foto: Lori

Es war der erste Kultgarten-Event im Vorfeld der Neueröffnung: Das Jugendkulturzentrum scheint sich langsam mit neuem Leben zu füllen. Der Wettkampf-Nachmittag zog viele Teenager an.

Karben. Flammen knistern in den Feuerkörben. Tobias Ludig, Leiter des Jugend- und Kulturzentrums (Jukuz), löffelt Teig aus dem Plastikeimer und gibt diesen in die geölte Form über einer Schreinertonne. Die fertigen Waffeln dürfen mit Puderzucker, Schokosauce und Sahne verzehrt werden. Sie zählen neben Chicken Wings zum All-you-can-eat-Angebot.

Teilnehmerinnen des Mädchentreffs bieten dazu heiße Schokolade, heißen O-Saft und Früchtetee an. Die Idee zur Veranstaltung kam im November 2014 auf, als Kontrast zu Computerspielen und angelehnt an Hochland-Spiele in Schottland. Es hat begonnen zu regnen, doch das schreckt die Jugendlichen nicht ab, sich in Zweiergruppen bei den Wettkämpfen zu messen.

Kraft und Köpfchen

Beim Wettsägen auf Holzböcken geht es darum, als Erster einen 15 Zentimeter dicken Baumstamm zu zersägen. Bei weiteren Disziplinen kommt es auf Geschick, Köpfchen und Taktik an. „Wir wollten einmal was Außergewöhnliches anbieten“, sagt Betreuer Lorran Gnielinski.

Arm-Drücken, Ziel-Werfen mit Holzklötzen auf Dosen und kanadisches Tau-Ziehen auf Stelzen kommen gut an. Werbung für die neue Form der Unterhaltung haben die Verantwortlichen auf der sozialen Plattform Facebook gemacht, um Teilnehmer zwischen 12 und 18 Jahren zu gewinnen. Es ist die Zielgruppe, die künftig auch das gerade renovierte Jukuz beleben soll.

„Wir entwarfen bereits vor drei Jahren ein Konzept“, sagt Ludig. Die Wiederbelebung des Kulturzentrums sei dringend nötig. In der Vergangenheit habe nur ein Raum zur Verfügung gestanden, der sich zwar für eine Clique geeignet habe, aber nicht für weitere Mitglieder, die dazu stießen. Dies habe neben dem Rauchverbot zu Spannungen geführt. Personelle Engpässe hatten die Situation im Jukuz weiter verschärft.

Derzeit arbeiten dort vier Pädagogen. Die Teilzeitangestellten haben zusammen 2,3 Stellen. „Für das neue Jugend-Café wurde uns Jahrespraktikant Joscha Hudel zur Verfügung gestellt“, so Ludig. Er hoffe, dass die Stelle bestehen bleibe. Als Ludig erzählt, blickt er zu Kollegin Angelika Möller, einer hauptamtlichen Pädagogin, die mit einer Stoppuhr die Zeit zweier Mädchen misst, die gerade um die Wette sägen.

Erste Erfahrungen beim Sägen hat Sabrina bereits in Ferienspielen gesammelt. Auch Valentin und Matthias treten gegeneinander an und ziehen mit Kraft das Sägeblatt durch das Holz. Die richtige Dosis Technik ist dabei allerdings ebenso gefragt.