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Problem Alkohol – Die Suchthilfe stellt in Karben ihren Jahresbericht vor

Lutz Illhardt, Heike Freund-Hahn, Jörg Heinz und Guido Rahn stellen den Jahresbericht in der interkommunalen Suchthilfe und Suchtprävention vor. Foto: Eckhardt
Lutz Illhardt, Heike Freund-Hahn, Jörg Heinz und Guido Rahn stellen den Jahresbericht in der interkommunalen Suchthilfe und Suchtprävention vor. Foto: Eckhardt

Alkohol ist weiterhin die Droge, die in Bad Vilbel und Karben für die meisten Probleme sorgt. Das geht aus dem neuesten Jahresbericht der Suchthilfe und Suchtprävention (SHSP) der beiden Kommunen hervor.

Karben. Alkohol, Cannabis und Opiate wie beispielsweise Heroin: Diese drei Formen von Drogen führen die Liste der Suchtprobleme in Bad Vilbel und Karben an, berichtet Lutz Illhardt, Leiter der Suchtberatungsstelle Bad Vilbel / Karben. Er hat gemeinsam mit beiden Städten zur Pressekonferenz geladen, um über die aktuellen Zahlen zu informieren. Die Bad Vilbeler Sozialdezernentin Heike Freund-Hahn (FDP) und Jörg Heinz, Leiter des Bad Vilbeler Fachbereichs Soziale Sicherung sind gekommen, genau wie Karbens Bürgermeister Guido Rahn (CDU).

Im Berichtsjahr 2013 hat es insgesamt 117 Behandlungsfälle gegeben, erklärt Illhardt – davon werden allerdings noch die Personen abgezogen, die nur ein einziges Mal den Kontakt gesucht haben und nicht wiedergekommen sind und auch diejenigen, die an andere Beratungsstellen weitervermittelt wurden. Nach Abzug dieser Personen spricht Illhardt von 93 Personen. „Besondere Entwicklungen gab es im vergangenen Jahr nicht“, sagt Illhardt. Jedoch haben sich im Jahr 2013 mehr Menschen beraten lassen als im Jahr 2012: Damals waren es nur 70 Personen.

„Alkohol ist hier vor Ort noch immer das größte Thema.“ Für 44 der 93 erfassten Personen nämlich ist Alkohol die so genannte „Hauptdroge“. Oftmals, so Illhardt, stünde der Alkoholkonsum mit anderen Drogen wie Kokain oder Cannabis in Verbindung. Erschreckend ist, dass beinahe 28 Prozent und damit der größte Teil der erfassten Personen 20 Jahre alt oder jünger sind.

Als Chance sehen

Illhardt bewertet das jedoch positiv: „Für uns ist das gut“, betont er. „Der frühe Kontakt zu uns ist eine Chance für die Betroffenen.“ Junge Menschen erreiche man oft, indem diese aktenkundig und polizeibekannt und anschließend in die Beratung weitervermittelt würden – so beispielsweise durch die Jugendgerichtshilfe.

32 Prozent der Beratenen seien nach dem Beratungsende abstinent gewesen, verkündet Illhardt. „Bei 42 Prozent ist immerhin eine Verbesserung eingetreten, das heißt sie konsumieren weniger und können kontrollierter mit der Droge umgehen.“ Bei 15 Prozent der Behandelten bleibe der Konsum unverändert.

Während die meisten Beratenen alkoholabhängig sind, seien synthetische Drogen wie Crystal Meth in Bad Vilbel und Karben zum Glück kaum ein Thema.