„Aufkreuzen und ankreuzen“ lautet das Motto für 9700 Protestanten aus vier der fünf evangelischen Kirchengemeinden Bad Vilbels am Sonntag, 26. April. Alle Gemeindemitglieder ab 14 Jahren sind aufgerufen, sich an der Wahl der neuen Kirchenvorstände (KV) zu beteiligen.
Bad Vilbel. Zur Wahl stehen, je nach Größe der Gemeinde, elf bis 18 Kandidaten, von denen acht bis 14 als Mitglieder in die neuen Kirchenvorstände gewählt werden können. Für eine rege Teilnahme aller Gemeindemitglieder an der Wahl warben auf einer Pressekonferenz der Massenheimer Pfarrer Johannes Misterek (1100 Gemeindemitglieder), die Heilsberger Pfarrerin Irene Dannemann (1800), der Dortelweiler Pfarrer Matthias Gärtner (2200), Pfarrerin Ulrike Mey von der Christuskirchengemeinde in der Kernstadt (4600) und Anke Grau, stellvertretende KV-Vorsitzende der Heilsberger Heilig-Geist-Gemeinde.
Verantwortung tragen
Gewählt werden die neuen KV-Mitglieder für die nächsten sechs Jahre, informierte Irene Dannemann. Benannt wurden die vorläufigen Kandidaten von einem Benennungsausschuss. Sie stellten sich und ihre Ziele den Mitgliedern in den jeweiligen Gemeindeversammlungen, -briefen, Schaukästen und auf den Webseiten im Internet vor.
Pfarrerin Ulrike Mey informierte mit ihren Kollegen über die Aufgaben der KV-Mitglieder. „Dem KV obliegt die Gemeindeleitung. Er trägt die Verantwortung für geistliche und verwaltungstechnische Entscheidungen. Vorbereitet werden die Themen und Beschlussvorschläge in kompetenten Ausschüssen, in denen auch fachkundige Gemeindemitglieder, die nicht dem Kirchenvorstand angehören, beratend mitwirken“, sagte Mey. Das sind der Finanz-, Verwaltungs- und Bauausschuss sowie der Ausschuss für geistliches Wachstum.
Dem KV gehören neben den Hauptamtlichen jeweils je nach Gemeindegröße eine Anzahl ehrenamtlicher Mitglieder an. Die KV-Mitglieder treffen sich einmal im Monat zu einer Sitzung. Öfter im Gemeindebüro vorbeischauen müssen nur die KV-Vorsitzenden. Gewählt wird am kommenden Sonntag in allen Kirchen-Gemeinden der Landeskirche Hessen-Nassau. Die Gronauer, die zur Landeskirche Kurhessen-Waldeck gehören, haben ihren KV bereits im vergangenen Jahr gewählt.
Hohes Engagement
Voraussetzungen, um wählen zu können sind die Taufe und ein Mindestalter von 14. Jahren, Stichtag ist der 26. April. „Die Wahlberechtigung ist nicht an die Konfirmation gebunden“, informierte Dannemann. „Unsere Kandidaten sind alle volljährig, da Jugendliche zwar wählen können, aber nicht wählbar sind“, fügte sie hinzu. Das Durchschnittsalter auf dem Heilsberg liege bei 52 Jahren, in der Christuskirche bei 49 Jahren. Die Kandidaten sind in der Regel zwischen 25 und 61 Jahre alt, wie Pfarrer Gärtner und Misterek ergänzten. „Viele KV-Mitglieder bringen ein hohes Engagement in den KV und anderen Bereichen der Gemeindearbeit auf“, weiß Pfarrerin Ulrike Mey. Wichtig sei, dass viele Gemeindemitglieder zur Wahl kämen, um eine große Vielfalt bei den Kandidaten abzudecken. Am Wahltag gibt es in den Gemeinden neben Gottesdiensten, Konzerten, Chorauftritten auch Kirchencafés.
Geöffnet haben die Wahllokale zwischen zehn und 18 Uhr, Briefwahlunterlagen können bis am Freitag vor der Wahl angefordert werden, müssen aber vor Schließung der Wahllokale bei der Gemeinde eingegangen sein.