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Schmökern auf der Terrasse

Rosemarie Plewe, Antonia Berberich und Guido Rahn (von links) mit den Plänen auf der Terrasse der neuen Bücherei im Stadtzentrum. Foto: Pegelow
Rosemarie Plewe, Antonia Berberich und Guido Rahn (von links) mit den Plänen auf der Terrasse der neuen Bücherei im Stadtzentrum. Foto: Pegelow

Karben. Die Fenster sind schon drin, doch auf der Terrasse liegt noch jede Menge Baumaterial. Im Endspurt sind die Firmen, die die Gebäude des Dreiecksgrundstücks bebauen und damit die neue Karbener Stadtbücherei. Die Schlüsselübergabe, man glaubt es aktuell kaum, soll bald stattfinden.
Man muss nicht viele Stufen steigen, um in die neuen Räume der Karbener Stadtbücherei zu kommen. »Da, schauen Sie, was für ein großzügiger Eingang«, schwärmt Büchereileiterin Antonia Berberich. »Die Tür wird automatisch auf- und zugehen«, freut sie sich jetzt schon. Denn sie und ihr Team werden die beengten Räumlichkeiten im City-Center zu Beginn des kommenden Jahres verlassen können.
Für das erste Quartal ist der Umzug vorgesehen. Die Schlüsselübergabe soll gar Mitte Dezember schon stattfinden. Wenn man sieht, wie viel hier noch zu tun ist, mag man es als Laie kaum glauben. Von der Decke hängen jede Menge Kabel, die Sanitärräume sind ebenso wenig fertig wie etwa die Büros.
Abgeschlossen ist dagegen die Planung für die Einrichtung. Die für die Büchereien zuständige Stadträtin Rosemarie Plewe erläutert sie zusammen mit Berberich. Am Empfang werde es eine lange, gerade verlaufende Theke geben. Dahinter werden verschiebbare Bücherregale stehen. Die Regale werden auf Rollen stehen. »Damit sind sie variabel, und wir können sie für Veranstaltungen zur Seite schieben«, sagen Berberich und Plewe. Für diese Veranstaltungen wird es etwa in der Mitte des Raumes eine Leinwand mit Beamer geben. Etwa 100 Stühle können für Veranstaltungen aufgestellt werden. Es werde Kooperationen mit verschiedenen Vereinen wie dem Foto Club, der Künstlerinitiative, dem Literaturtreff und weiteren geben.
Im vorderen Bereich nahe der Theke werden sich die Schließfächer und Garderoben befinden. Einige Regale werden nach Angaben von Plewe und Berberich an den Mittelpfosten stehen und sie quasi umschließen. »Die Mittelpfeiler werden sozusagen umringt von Regalen und dann nicht mehr zu sehen sein.«
Große Terrasse
Für die verschiebbaren Regale wurde der Estrichboden extra verstärkt, ergänzt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Er freut sich auf den neuen Standort der Bücherei, der nicht nur größer als der alte wird, sondern auch heller. Statt 180 stehen der Bücherei dann rund 430 Quadratmeter zur Verfügung, plus 60 Quadratmeter Terrasse.
Sehr wichtig sind den Verantwortlichen die eingeplanten Arbeitsplätze. Vier große Tische sind auf den Plänen eingezeichnet. »Da könnten etwa acht Leute gleichzeitig arbeiten«, sagt Antonia Berberich. »Aber wir haben entlang der Wände nahe der Fenster weitere Sitzmöglichkeiten. Dort könne ebenfalls etwa mit Laptop gearbeitet werden. Die Zahl der Arbeitsplätze lasse sich steigern.
Richtung Ausgang Terrasse soll es laut Plan einen Loungebereich geben, wo es sich Leseratten gemütlich machen können. Und nicht zu vergessen: Genauso wie in der jetzigen Bücherei wird es im neuen Domizil eine Kinderecke geben. Zwei Stufen werden auf die podestartige Ecke führen. Die Kinderecke liegt genau neben dem Büro der Büchereileiterin. »Das bin ich schon gewohnt«, schmunzelt Berberich. Neben ihr gibt es einen weiteren, deutlich größeren Raum für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bei CD-Ständern sparen
Die neue Bücherei, »die wir für eminent wichtig halten«, lässt sich die Stadt laut Bürgermeister rund 350 000 Euro kosten. Etwa 135 000 Euro erhalte die Stadt als Zuschuss vom Land Hessen. Die erste Ausschreibung für die Möblierung hat laut Rahn und Plewes in der vergangenen Stadtverordnetensitzung nicht den erwünschten Erfolg gehabt. Die Angebote hätten deutlich über den Schätzungen gelegen. Nun hat die Verwaltung die Ausschreibung überarbeitet. So fallen einige der abschließbaren Fächer weg, auch bei den CD-Ständern sei eine geringere Stückzahl gewählt worden. Die zweite Ausschreibung soll in Kürze veröffentlicht werden.
»Am 12. Dezember sollen wir die Schlüssel erhalten.« Dann könne zu Beginn des neuen Jahres mit der Einrichtung der Bücherei begonnen werden. Die Vorfreude ist groß, erhoffen sich die Verantwortlichen davon einen weiteren Aufschwung für die Karbener Bücherei. Immerhin rund 1300 eingetragene Leserinnen und Leser gibt es zurzeit, 300 davon von außerhalb Karbens. Eingebettet in die anderen Einrichtungen der neuen Karbener Stadtmitte könnte eine Steigerung gelingen.