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Spaß mit Kinder-Oper Aschenputtel – Burgfestspiele starten mit Kinder-Oper am 11. Mai – Musikstudenten sind zufrieden

Mit der Kinder-Oper „Aschenputtel“ starten die Burgfestspiele am 11. Mai. Das Ensemble der Frankfurter Musikstudenten vermittelte davon jetzt einen ersten lebhaften Eindruck.

Bad Vilbel. Pressekonferenzen sehen normalerweise anders aus. Doch statt vieler Worte legten sieben der Ensemble-Mitglieder in der Theaterwerkstatt der Alten Mühle los und spielten eine turbulente Szene aus „Aschenputtel“. Dessen Schwester heißt bei Rossini Angelina. Seine beiden Stiefschwestern Clorinde und Tisbe bestürmen Dandini. Sie ahnen nicht, dass es der falsche Prinz ist, während der echte sich als sein Kammerdiener verkleidet hat.

„Farbenfroh, lustig, mit großem Spaß“, so beschreibt Regisseur Benedikt Borrmann seine Inszenierung. An der Burg hatte er bereits die Kinder-Opern „Zauberflöte“ und „Hänsel & Gretel“, die Musicals „Ufa-Revue“, „Sehnsucht nach St. Pauli“ und 2012 „Tortellini, Touristen und ein Testament“ realisiert. Rossinis 1817 uraufgeführte Oper „La Cenerentola ossia La bontà in trionfo“ geht drei Stunden. „Wir haben fast zwei Drittel gestrichen“, erläutert er. Das Stück sei eine Komische Oper im Stil der Commedia Dell’Arte, die Requisiten auf vier Stühle beschränkt – und farbenprächtige Kostüme.

Wer das Grimm’sche Märchen kennt, erlebt Überraschungen. Nicht nur, dass die Figuren Namen tragen – Aschenputtel komme „als emanzipierte Figur daher“, sagt Borrmann. So gibt es nicht den zufällig verlorenen Schuh, sondern Angelina stellt selbst die Aufgabe: „Finde den zweiten Armreif“.

Gesungen wird das Werk auf Deutsch. Dialoge sollen dem jungen Publikum die Geschichte verständlich machen. „Es geht vor allem um Situationskomik“, so Borrmann. Und es gibt „ein großes Happy-End“.

Musikalisch begleitet ein Ensemble mit Geige, Flöte, Mandoline, Fagott und Klavier oder Akkordeon die Akteure, erläutert Markus Höller, der musikalische Leiter. Eine Herausforderung für die Studierenden der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Nicht nur, dass es weltweit nur wenige Tenöre gibt, die Rossini singen können. In der Burg haben sie auch keinen Dirigenten.

Die sieben Sänger müssen sich selbst mit den Musikern abstimmen. Seit der letzten Februar-Woche wird geprobt, klar geregelt von 10 bis 14 und von 18 bis 22 Uhr. „Die Kinder sind nicht das klassische Opern-Publikum“, sagt Tenor Aljoscha Lennert, der den Prinzen Don Ramiro spielt. „Da wird eingegriffen, geschrien, das bietet ganz tolle Reaktionsmöglichkeiten, ich kann auf die Kinder eingehen.“

Bass-Bariton Philipp Kranjc ergänzt, auf die Rollen hätten sich mehrere Studenten beworben.

Für die Charaktere in der Kinder-Inszenierung bestanden keine Anknüpfungspunkte aus anderen Aufführungen. Auch extra Schauspielunterricht habe es nicht gegeben. Das ist auch für Regisseur Borrmann ein kreativer Lernprozess: „Früher habe ich anders gearbeitet“, bekennt er und betont: „Das Ensemble ist der Star“.

Von der Inszenierung „Aschenputtel“ wird es insgesamt 15 Aufführungen geben, meist vormittags für Kitas und für Schüler.

www.kultur-bad-vilbel.de/burgfestspiele, Kartenbüro Bad Vilbel, Klaus-Havenstein-Weg 1, Telefonnummer (0 61 01) 55 94 55