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Stadtplatz kommt nicht voran

Es geht nicht recht voran mit der Verbindung zwischen Neuer Mitte, ehemals Dreiecksgrundstück, und dem Selzerbrunnenzentrum. Die Stadt hat kaum Kontakt zur Eigentümerverwaltung. Foto: Pegelow
Es geht nicht recht voran mit der Verbindung zwischen Neuer Mitte, ehemals Dreiecksgrundstück, und dem Selzerbrunnenzentrum. Die Stadt hat kaum Kontakt zur Eigentümerverwaltung. Foto: Pegelow

Karben. Die Gestaltung der freien Fläche zwischen der neuen Mitte und dem Selzerbrunnencenter kommt nicht so recht voran. Dabei sollte gerade dort doch ein schöner Stadtplatz entstehen. Aber das Projekt stockt.
Es ist gut vier Jahre her, da wollten die Verantwortlichen der Stadt gute Neuigkeiten in Sachen Neuer Mitte verbreiten. Es werde sich ein Schuhgeschäft in den Räumen des Wohn- und Geschäftskomplexes auf dem Dreiecksgrundstück ansiedeln. Und es werde zwischen dem Neubau und dem bestehenden Selzerbrunnencenter ein »verbindender Stadtplatz« entstehen.
Im Archiv dieser Zeitung ist das am 25. August 2016 so nachzulesen: »Um die Aufenthaltsqualität im Freien rund um den neuen Komplex zu erhöhen, sei ein Stadtplatz zwischen ihm (dem Dreiecksgrundstück, Anm. d. Red.) und dem Selzerbrunnencenter geplant. Dieser Platz ist noch in Verhandlung. Er soll sich über die Bahnhofstraße hinweg bis auf das gegenüberliegende Selzerbrunnen-Areal erstrecken. »Wir sind mit dem Eigentümer des Selzerbrunnencenters im Gespräch«, sagt Stein. Damit der Stadtplatz entstehen kann, soll die Bahnhofstraße zwischen City-Center und Bahnhof gekappt werden. Dafür seien nur kleinere Umbaumaßnahmen nötig.« Otmar Stein war seinerzeit Erster Stadtrat.
Ein Schuhgeschäft ist nicht eingezogen, und der Stadtplatz kommt nur im Schneckentempo voran. Zwar wurde vor einigen Wochen das abgehängte Straßenstück in Höhe des Wohn- und Geschäftshauses abgefräst, mit zwei Pflanzbeeten versehen und gepflastert, aber fertiggestellt ist das Projekt nicht.
Im Gegenteil: In der Mitte, zwischen der gepflasterten Straße und der kleinen Grünanlage zu den Parkplätzen des Einkaufszentrums, tut sich gar nichts. Ein kleines Mäuerchen steht dort, zudem zwei Straßenlaternen mitten im Weg, und ein riesiger Werbepylon, der seienrzeit direkt an der Straße aufgestellt worden war, um die Einfahrt zum Einkaufszentrum zu markieren.
Mäuerchen nicht im Eigentum der Stadt
Die Stadt würde gerne einen schöneren Übergang zwischen beiden Objekten schaffen, doch das Projekt kommt nicht recht voran. »Wir würden das Mäuerchen gerne weghaben, ebenso den großen Werbepylon«, wünscht sich Bürgermeister Guido Rahn (CDU).
Ganz so einfach gestaltet sich das Ganze allerdings nicht. Denn die Stadt ist zwar Eigentümerin des für den Autoverkehr stillgelegten Teils der Robert-Bosch-Straße, nicht aber der Grünanlage und des dazugehörigen Mäuerchens. Das bedeutet, dass die Stadt zwar auf der ehemaligen Fahrbahn selber tätig werden konnte, nicht aber daneben. »Normalerweise hätten wir bei den Arbeiten zum Abriss der Straße die Mauer gleich mit wegreißen können, aber das durften wir nicht«, macht Rahn deutlich.
Und so steht das kleine, trennende Teil weiter. Die Versuche, mit den Eigentümern darüber in Kontakt zu treten, sind laut Stadt bislang erfolglos geblieben. Verwaltet wird das Objekt Selzerbrunnencenter von BMO Real Estate Partners in Hamburg. Für den Kontakt mit der Presse ist die Firma Beilquadrat zuständig. Von dort erhielt diese Zeitung nach zweimaligem Nachhaken die folgende Antwort: »Da die Verhandlungen mit der Stadt noch nicht abgeschlossen sind, können wir Ihnen noch keinen Ausblick geben, was Sie auf dem Platz der neuen Mitte in Zukunft erwartet. Beide Seiten sind bemüht, eine schnelle Lösung zu finden, die auch den Karbenern zugutekommt.« »Seit Juli haben wir nichts mehr gehört«, sagt der Karbener Fachdienstleiter Bauen, Heiko Heinzel.
Wann es da eine Lösung gibt, ist noch offen. Heinzel hat aber auch mit den Bauherren des neuen Geschäfts- und Wohnkomplexes über Nachbesserungen verhandelt. Der geplante Springbrunnen ist immer noch nicht eingeschaltet, die Stadt wünscht sich laut Bürgermeister »andere, solidere Fahrradständer«, die Einfassung der Kanten an den Auffahrtrampen, ein Geländer zum Aufgang und einiges anderes. Zudem gebe es noch Klärungsbedarf zu diversen Mängeln in der Ausführung (defekte Steine/Rampe/Geländer an den Treppen/Blindenleitführung). »Wir haben dem Bauherren eine Liste zukommen lassen.«