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Städte wetteifern um Stada-Hochregallager – Überall offene Arme für 200 Arbeitsplätze

Bad Vilbel. Einige Städte und Gemeinden der Wetterau wollen ihre Gewerbegebiete derzeit erweitern. Anlass für den Planungsdrang ist der Bad Vilbeler Pharmakonzern Stada. Der hatte vor drei Wochen seine Hochregal-Pläne für den anvisierten Standort Dortelweil platzen lassen (der BVA berichtete). Und befindet sich nun auf der Suche nach einem neuen Platz.

Stada steckte die Rahmenbedingungen klar ab: Mindestens 40 000 Quadratmeter groß muss das Gelände für das 35 Meter hohe, 120 Meter breite und 60 Meter tiefe Lager sein. Im Umkreis von 80 Kilometern rund um den Stammsitz in Dortelweil soll der neue Standort sein – und in einem reinen Industriegebiet liegen. Damit will der Medikamentenhersteller (weltweiter Umsatz 2006: rund 1,25 Milliarden Euro) Proteste mit Anwohnern wie im Dortelweiler Gebiet „Auf der Scheer“ vermeiden. Die mittelfristig angepeilten 200 Arbeitsplätze im neuen Hochregallager sowie die anteiligen Gewerbesteuer-Einnahmen sorgen dafür, dass die Stada derzeit wohl nicht nur etliche Angebote bekommt, sondern einige Gemeinden vorsorglich konkret planen. Zum Beispiel in Florstadt. Bürgermeister Herbert Unger (SPD) möchte die Stada gerne im Nieder-Mockstädter Gewerbegebiet „Im Unterfeld“ ansiedeln. Das Parlament billigte Anfang März extra die Erweiterung des genannten Terrains – weil laut Unger die Entscheidung der Stada in diesem Monat fallen könnte.

Auch Butzbach bereitet sich vor: Das Parlament will eventuell den Bebauungsplan für das Gelände der ehemaligen Ayers-Kaserne Richtung Lang-Göns ändern – die Stada hat Interesse bekundet, die maximale Gebäudehöhe beträgt aber noch 15 Meter.

Die Friedberger sind ebenfalls nicht untätig: Unmittelbar nach der Stada-Entscheidung gegen Dortelweil brachte Bürgermeister Michael Keller (SPD) einen Standort im Süden an der neuen B3a ins Gespräch – wie schon bei einer Anfrage des Pharmakonzerns im vergangenen Jahr.

Ursprünglich 100 Standortmöglichkeiten hatte die Stada in Augenschein genommen; „unter zehn“ werden nun in der engeren Auswahl geprüft. Konkretere Angaben über die Bewerber machte die Stada auf Anfrage nicht. Ein Sprecher verwies nur auf das bekannte Ziel, noch in diesem Jahr mit dem Bau zu beginnen, damit das Hochregallager 2008 in Betrieb genommen werden könne. (zlp)