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Stefan Oberst kommt als Pfarrvikar im September nach Karben

Das ist der neue katholische Pfarrer für die Gemeinden in Karben und im benachbarten Heldenbergen. Stefan Oberst wechselt von Bingen am Rhein an die Nidda. Foto: Privat
Das ist der neue katholische Pfarrer für die Gemeinden in Karben und im benachbarten Heldenbergen. Stefan Oberst wechselt von Bingen am Rhein an die Nidda. Foto: Privat

Karben. Die katholischen Kirchengemeinden in Karben bekommen einen neuen Pfarrer: Stefan Oberst wird ab September die Gottesdienste, Taufen und weitere pastorale Aufgaben übernehmen. Damit ist jetzt klar: Der langjährige Pfarrer, gegen den die Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen ermittelt, wird nicht wieder nach Karben zurückkehren.
Zu Pfingsten sind die Katholiken in Karben durch die Nachricht schockiert worden, dass gegen den beliebten Pfarrer Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen. Das Bistum Mainz hatte den 64-Jährigen daraufhin »bis zur Klärung der Vorwürfe vorläufig beurlaubt«, wie es in der offiziellen Erklärung hieß.
Seitens der Staatsanwaltschaft Frankfurt heißt es auf Anfrage jetzt, dass »der Sachstand unverändert« sei. »Die Ermittlungen dauern an. Wann es zu einem Verfahrensabschluss kommen und wie dieser aussehen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden«, so Oberstaatsanwältin Nadja Niesen.
Das Bistum Mainz scheint darauf nicht mehr warten zu wollen und hat eine wichtige Personalentscheidung getroffen. Stefan Oberst werde zum 1. September mit einer 75-Prozent-Stelle als Pfarrvikar in die Pfarreien Heldenbergen »Mariä Verkündigung«, Karben »St. Bonifatius« und Kloppenheim »Johannes Nepomuk« wechseln.
Korfmann wird Leiter
Leitender Pfarrer werde Thomas Korfmann, der zu seiner bisherigen Beauftragung in Heldenbergen die Pfarradministration in Karben und Kloppenheim übernehmen werde. Der Heldenberger Pfarrer Korfmann ist bereits sofort nach der Beurlaubung des 63-Jährigen mit den priesterlichen Aufgaben in den katholischen Gemeinden Karbens beauftragt worden.
Offenbar hat das Bistum damit auch gleich die Gelegenheit genutzt, die Pfarrbezirke zusammenzulegen. Denn aufgrund sinkender Mitgliederzahlen soll die Zahl der Pfarrstellen reduziert werden, was nur durch eine Zusammenlegung von Kirchengemeinden funktioniert.
Stefan Oberst wechselt von Bingen am Rhein nach Karben und Heldenbergen. Wie der Seniorenbeauftragte der katholischen Gemeinden, Willi Malcharczik, sagt, würden sich Korfmann und Oberst vom Augustiner-Gymnasium in Friedberg her kennen, das beide besucht hätten.
Oberst stammt auch aus dem Rhein-Main-Gebiet. Er wurde am 27. Dezember 1976 in Frankfurt geboren. Am 10. Juli 2004 ist er im Mainzer Dom zum Priester geweiht worden. Nach Kaplansstellen in Lorsch, Neckarsteinach und Hirschhorn sowie in der Pfarrgruppe »Katholische Kirche im Eisbachtal« wurde er im Jahr 2009 Pfarrer in Worms-Herrnsheim, später Leiter der Pfarrgruppe Herrnsheim/Abenheim. Seit 2015 ist Stefan Oberst Pfarrvikar in der Pfarrgruppe Bingen-Süd, informiert das Bistum auf Anfrage dieser Zeitung.
Zusammenlegung
Aus Mainz wird allerdings betont, dass die Zusammenlegung von Karben und Heldenbergen noch nicht endgültig sei. Bischof Peter Kohlgraf habe für das Bistum Mainz einen Pastoralen Weg initiiert, »einen Weg der theologischen und strukturellen Erneuerung der Diözese«. Dazu sei die Zusammenlegung ein Schritt auf diesem Weg. »Allerdings bedeutet dies noch keine Vorfestlegung auf die künftige neue Zuordnung, da zurzeit in den Dekanaten des Bistums Vorschläge erarbeitet werden, die bis 2021 konkret werden sollen.«
Stefan Oberst tritt zum 1. September seine neue Stelle in Karben an. Er soll zu einem späteren Zeitpunkt in einem Festgottesdienst offiziell eingeführt werden.