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Viel Arbeit in tiefer Erde

Die Kanalbaustelle in Klein-Karben kommt nur recht langsam voran. Der Abwasserkanal liegt bis zu vier Meter tief, daneben verläuft eine Gasleitung. Behutsames Arbeiten ist hier angesagt. Foto: Pegelow
Die Kanalbaustelle in Klein-Karben kommt nur recht langsam voran. Der Abwasserkanal liegt bis zu vier Meter tief, daneben verläuft eine Gasleitung. Behutsames Arbeiten ist hier angesagt. Foto: Pegelow

Karben. Die Stadtwerke Karben erneuern in den nächsten Monaten die Abwasserkanäle und die Trinkwasserleitungen. Das tun sie gerade dort, wo Hessen Mobil die maroden Straßen saniert. Aktuell in Klein-Karben, später in Rendel und Petterweil. Den Anwohnern und Autofahrern steht einiges bevor.
Baggerfahrer Erol Cakir betätigt die Schaltknüppel im Führerhaus: Vorsichtig hievt er ein dickes Kanalrohr in den vier Meter tiefen Schacht vor dem Haus Rendeler Straße 63. Kaum ist das Rohr verschwunden, schließt es sein Kollege an den bereits erneuerten Teil des Kanals an. So schnell, wie das an diesem Morgen geschieht, glaubt man als Laie kaum, dass diese Wanderbaustelle der Stadtwerke Karben nur sehr langsam vorankommt. Um sechs Meter pro Tag soll die Baustelle zwischen Rewe-Markt und Ortsausgang Richtung Rendel voranschreiten. »Rechnerisch gehen wir von diesem Wert aus. Ob es so kommt, muss sich noch zeigen«, sagt Michael Quentin, technischer Leiter der Stadtwerke.
Denn die Arbeiter der Firma Schütz unter der Leitung von Polier Georg Zey müssen sehr behutsam vorgehen. Es gibt zwei Schwierigkeiten: Erstens liegen die alten Kanäle hier bis zu vier Meter tief unter der Erde, zweitens verläuft dicht am Kanal und parallel dazu eine Gasleitung. »Es ist aufwendiger und dauert länger«, weiß Quentin. Denn zunächst muss sehr tief ausgeschachtet und dann das Erdreich abgestützt werden. Dazu werden sogenannte Vorbaukästen eingebracht. Erst dann können die Arbeiter in der Tiefe sicher arbeiten. Wenn die neuen Kanalrohre gelegt sein werden, müsse das Erdreich wieder gut verdichtet werden, wegen der Gasleitungen, sagt Quentin. Schließlich darf an dieser stark befahrenen Straße die Erde später nicht nachgeben.
GRÖßTE BAUSTELLE
Zug um Zug also wird bei halbseitiger Sperrung das Kanal- und Trinkwassernetz erneuert. 530 Meter lang ist die Strecke, auf der das angeschlagene Leitungsnetz erneuert wird. Ganz ohne Vollsperrung werden die Arbeiten nicht ablaufen. Für die Sommerferien hat man sich bei den Verantwortlichen den Bereich Rendeler Straße/Ulmenweg/Ellernstraße vorgenommen. »Hier liegt der Kanal genau in der Straßenmitte«, weiß Quentin. Und deshalb könne dort nur unter Vollsperrung gearbeitet werden.
Auf der aktuell größten Baustelle der Stadtwerke finden immer wieder Besprechungen statt. Einmal pro Woche treffen sich Vertreter von Stadtwerken, Stadtpolizei, Firmen, Versorgungsträgern und Ingenieuren, um das Vorgehen abzustimmen. Mit im Boot immer Hessen Mobil, das die Fahrbahndecke dieser Straße, der L 3205, komplett erneuert. Die Stadt nutzt dies, um alles unter der Erde zu modernisieren, ebenso wie Gehwege und Bushaltestellen.
Bis Ende September wird es dauern, bis die Sanierung dieses insgesamt achten Bauabschnitts in der Ortsdurchfahrt Klein-Karben beendet sein wird. Ab Mitte Juni werden die Stadtwerke noch eine weitere größere Baustelle haben: Sie wollen in der Dorfelder Straße in Rendel gleichfalls Leitungen und Anschlüsse erneuern.
In Rendel wird man nicht ohne Vollsperrung auskommen. Dies werde abschnittsweise geschehen. Knackpunkt sei hier der Bereich Dorfelder Straße/Kendelgasse. Da die wichtige Durchgangsstraße Rendels zeitweise voll gesperrt werden muss, findet ein Großteil der Arbeiten in den Ferien statt.