Veröffentlicht am

Vor dem Mähtod bewahrt

Dieses und 18 weitere junge Rehe haben in diesem Frühjahr Glück gehabt: Ehrenamtliche haben sie vor der Mähmaschine gerettet. Foto: Privat
Dieses und 18 weitere junge Rehe haben in diesem Frühjahr Glück gehabt: Ehrenamtliche haben sie vor der Mähmaschine gerettet. Foto: Privat

Bad Vilbel. Die Rehkitzrettung Bad Vilbel hat eine erfreuliche Saison hinter sich gebracht. Wenn auch ein Drohnenabsturz den Blick der Verantwortlichen auf den letzten Einsatz ein wenig trübt. Wie die ehrenamtlichen Retter mitteilen, haben insgesamt etwa 55 Mitglieder der Initiative bei wechselnden personellen Einsätzen an 19 Tagen 19 Rehkitze vor den Mähern gerettet. Zwischen dem 14. Mai und 17. Juni sind die Retter auf 52 Grundstücken mit einer Gesamtfläche von 162,1 Hektar auf der Suche gewesen. Dabei konnten sie auch einige weitere Tiere, insbesondere brütende Vögel, vor dem Mähtod bewahren.
Drohne eingesetzt
Neben dem immer unabdingbar erforderlichen »Fußvolk« von zwischen sechs und 15 Personen waren jeweils auch die Drohnenpiloten Christof Schaefer, Jürgen Braun, Uwe Erchen und Marcel Möller sowie der Träger des elektronischen Wildretterstabes, Günter Wolf, entscheidend erfolgreich tätig, schreibt die Initiative.
Ganz wichtig für die Arbeit seien auch die zahlreichen persönlichen Gespräche der Aktivisten mit den Landwirten und insbesondere die Ablauforganisation rund um die Uhr durch Astrid Wolf und Ramona Köhler gewesen.
Neben den beiden Drohnen mit Wärmebildkamera, die die Gerty-Strohm-Stiftung treuhänderisch zur Verfügung gestellt hat – und die auch die weiteren Akkus im Wert von 1700 Euro für die Initative vorfinanziert hat – hat die Initiative auch die Drohne mit Wärmebildkamera nutzen können, die dem Wetteraukreis im Rahmen der Hessischen Umweltlotterie gespendet worden war. Der 1700 Euro teure Wildretterstab wurde von Mitgliedern der Initiative finanziert und zur Verfügung gestellt.
Bei der Größe der Gebiete sei es von ungeheurem Vorteil gewesen, dass die Drohenpiloten schon in den frühen Morgenstunden ab 4 Uhr stets zur Verfügung standen und sich auch begeistert ständig im praktischen Einsatz weitergebildet hätten. Alles neben dem Beruf und auf eigenen Kosten, betont die Initiative.
Erfreulich sei auch, dass sich beim Einsatz außerhalb der Vilbeler Gemarkung die von dort beteiligten Personen (fast ausschließlich Frauen) derart für die Rehkitzrettung begeistern konnten, dass sich wohl bis zur nächsten Saison auch eigene Initiativen bilden werden.
Seitens der Landwirte und Jagdpächter sei festzustellen gewesen, dass das Engagement der Initative positiv gesehen würde. Aus diesem Grund und persönlichen Wünschen habe es auch durchaus entferntere Einsätze gegeben. Daher werde es im kommenden Jahr womöglich noch zu mehr Einsätzen kommen.
Einzig negatives Ereignis sei der Absturz und die beträchtliche Zerstörung einer der Drohnen beim – insofern glücklicherweise – letzten Einsatz für diese Saison. Bei der Drohne müsse eine umfangreiche Reparatur erfolgen, die nur teilweise von der privat abgeschlossenen Kaskoversicherung getragen wird.
Nicht nur deswegen, sondern auch wegen der laufenden Kosten für Versicherungen, Rückzahlung des Darlehns, eventuell zweitem Tierrettungsstab usw. ist die Rehkitzrettung weiter auf Spenden angewiesen. Diese wird von der Bernd-Stephan-Tierschutzstiftung in Bad Homburg verwaltet.
Spendenkonto
Spenden an die Vilbeler Ehrenamtlichen können steuerbegünstigt auf das Konto der Bernd-Stephan-Tierschutzstiftung DE25 5125 0000 0001 1206 20 mit dem Stichwort »Rehkitzrettung« erfolgen. (zlp)