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Werbung für fairen Handel – John-F.-Kennedy-Schüler interessieren sich für das wirtschaftliche „Gleichgewicht“ auf dieser Welt

Bad Vilbel. Seit Beginn des Schuljahres beschäftigen sich die 27 Schüler der Klasse 10aR der John-F.-Kennedy-Schule im Fach Politik und Wirtschaft mit dem Thema fairer Handel (Fair Trade). Auf einem Stand am Zentralparkplatz stellten die 15- bis 17-jährigen Schüler ihr Projekt vor. Damit dies keine trockene Angelegenheit wird, hatten sie zehn Kuchen gebacken, die sie an die Passanten verschenkten. Viele nutzten die Gelegenheit, ihn mit frisch aufgebrühtem Kaffee oder Kakao aus Fair Trade-Handel zu probieren. Wer wollte, konnte Fair Trade-Produkte wie Kakao, Honig, Kaffee oder Reis aus den Beständen der Heilsberger Heilig-Geist-Gemeinde kaufen.

Die Schüler fragten die Besucher, ob sie schon Produkte aus fairem Handel gekauft hätten. „Ältere Leute können oft nichts mit dem Begriff anfangen. Gut informiert über die Idee des fairen Handels und die fair gehandelten Produkte sind vor allem junge Mütter“, bilanzierten die Schüler zur Halbzeit ihrer vierstündigen Aktion. „Wir wollen durch die Verbreitung des Grundgedankens des fairen Handels einen Beitrag leisten, die Lebenssituation der Produzenten in so genannten Entwicklungsländern zu verbessern.“ Die Passanten sollten merken, dass sie mit dem Konsum und mit dem Kauf eines fair gehandelten Produktes „sehr wohl Politik machen können“, sagten die engagierten Schüler. Produkte wie Kaffee, Kakao oder Tee, Bananen, Schokoriegel, Reis, Gemüse, Zucker, Gewürze, Säfte und Baumwolle kommen meist aus den so genannten Entwicklungsländern. Sie sind oft billig zu haben. Die bei den Verbrauchern weit verbreitete Mentalität „Geiz ist geil“ komme viele Menschen in den Anbauländern teuer zu stehen, sagten die Schüler. Die Bauern bezahlten die niedrigen Preise mit unwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen, erhielten für ihre Ernte und ihre Arbeit keinen gerechten Lohn. Die gezahlten Preise deckten oft noch nicht einmal die Produktionskosten. „Fairer Handel ist eine Strategie zur Linderung von Armut, zur Verhinderung von Kinder- und Sklavenarbeit“, betonten die Schüler. Mit dem Ausschank und ihren Gesprächen wollten sie die Bürger für faire Lösungen sensibilisieren. Viele zeigten sich vom Engagement der jungen Leute angetan, kauften Produkte oder spendeten einen Betrag als Dank für Kaffee und Kuchen.