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Zehn auf einen Streich

Kulturinitiative Karben startet in die neue Kleinkunst-Saison

Die bewährten Programm-Macher der KiK haben wieder ansprechende Kleinkunst-Abende in der Kulturscheune organisiert. Foto: Dostalek
Die bewährten Programm-Macher der KiK haben wieder ansprechende Kleinkunst-Abende in der Kulturscheune organisiert. Foto: Dostalek

Mit knallhartem Kabarett startet die Kulturinitiative Karben (KIK) in das 27. Veranstaltungsjahr. Viele neue Gesichter werden auf der Bühne der Kulturscheune Karben zu sehen sein, aber auch einige alte Hasen des politischen Kabaretts.

 

Karben. Zehn Veranstaltungen listet das Programmheft für das Jahr 2017 auf – das sind so viele wie schon lange nicht mehr. Die KiK blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2016 mit vielen ausverkauften Kleinkunst-Abenden zurück und wagt für dieses Jahr den Zehnerpack in der bewährten Mischung aus Kabarett, Musik, Theater und literarischer Lesung.

„Wir bespielen sehr gerne die Kulturscheune, das ist ein ganz besonderes Haus in Karben “, sagt Elfi Stenger, Gründungsmitglied der KiK. Dank modernster Technik, in die die Stadt investiert habe, fänden die Künstler ideale Voraussetzungen für einen professionellen Bühnenauftritt vor. Alles andere werde ehrenamtlich gestemmt – angefangen vom Technik-Team des Jukuz bis zu den Machern der Kulturinitiative Karben mit Thekenteam und Freundeskreis, der die Kulinarien beisteuert.

„Wir werden auch die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Jukuz (Jugendkulturzentrum Karben), der KSK (Kulturscheune Karben) und der Musikschule Bad Vilbel und Karben fortführen“, erklären die KiK-Akteure. Alle Kräfte werden gebündelt für das große Sommerfest „Born To Be In Karben“ , das am 18. Juni zum dritten Mal in Folge stattfindet. In diesem Jahr lautet das Motto „Ein fantastischer Tag im WetterAuenland“. „Wir werden die Menschen in das Land der Feen und Hobbits entführen“, verspricht KiK-Mitglied Nica Malasomma-Jelko. Es solle bei freiem Eintritt ein Tag voller überraschender Begegnungen und Erlebnisse werden. Zu rechnen sei mit viel Musik, Theater, Bewegung und einem kulinarischen Angebot.

Mit dem Veranstaltungskonzept für das diesjährige Fest am Selzerbrunnen haben die Kooperationspartner wieder den Zuschlag vom „Mittelhessischen Kultursommer“ bekommen und können mit Fördergeldern rechnen.

Das Bühnenprogramm startet mit einem Kabarettabend am Donnerstag, 9. Februar. „Aktueller geht es nicht“, ist die KiK überzeugt, denn die Kabarettisten Britta von Anklang und Andreas Breiing behaupten „Dumpf ist Trump(f)“. Einlass ist ab 19.30 Uhr, die Vorstellung beginnt um 20.30 Uhr in der Kulturscheune, Brunnenstr. 2. „Es kommen zwei Preisträger des politischen Kabaretts, die sich mit Witz und Scharfsinn am Zeitgeschehen abarbeiten“, erklärt Stenger. Beide seien zum ersten Mal in Karben.

Das kann man von Arnulf Rating nicht sagen, der immer wieder gerne in die Wetterau reist. Er präsentiert am 17. März sein Programm „Rating akut“ mit einer Dosis Gift, die die Karbener hoffentlich gut vertragen. Ob Flüchtlingswelle oder Gutmenschentum, bei all dem Lamentieren bloß nicht das Hirn vernebeln lassen, fordert Rating.

Zu den reinen Musikveranstaltungen im Jahr 2017 gehört die Veranstaltung am 15. September. Ein Trio mit Klarinette, Kontrabass und Akkordeon (Almuth Schwab) präsentiert unter dem Namen „Klezmers Techter“ jiddische Weltmusik. Diese Musikrichtung habe sich das Publikum vermehrt gewünscht, erklärte Michael Wanzek. Einen ganz ungewöhnlichen Theaterabend der Bühne CIPOLLA wird es am 3. November geben. Im Mittelpunkt steht eine sprechende Puppe mit einem holzgeschnitzten Gesicht. Sie stellt Michael Kohlhaas dar, einen fleißigen deutschen Mittelständler, der Opfer von herrschaftlicher Willkür wird. Der Puppenspieler ist Sebastian Kautz, der diese moderne und absolut faszinierende Bearbeitung des Theaterstückes von Heinrich von Kleist inszeniert hat.

Statt des gewohnten kabarettistischen Jahresrückblickes wird die Fernsehjournalistin Mo Asumang in der zweiten Jahreshälfte ihr Buch „Mo und die Arier“ vorstellen. Thema ist der Rassismus und Fremdenhass, den die afrodeutsche Asumang am eigenen Leibe erfuhr. Von ihrer engagierten und mutigen Recherche, die sie von Neonazis auf dem Alexanderplatz in Berlin bis zum Ku-Klux-Klan in die USA führten, waren die KIK-Programm-Macher so beeindruckt, dass sie sie unbedingt nach Karben holen wollten. Das genaue Datum werde noch bekannt gegeben, sobald Asumang eine Schule als Kooperationspartner für eine Veranstaltung am Vormittag gefunden habe.


Die Eintrittskarten kosten im Vorverkauf 15 Euro, an der Abendkasse 18 Euro. Sie sind erhältlich im Empfang Rathaus, in der Karbener Buchhandlung, im Karbener Naturladen und Textilpflege Bielsch. Kartenreservierung online: nica.jelko@t-online.de