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Zu viel Müll in der Landschaft

Die Stadt und eine Klein-Karbenerin kämpfen gegen illegal entsorgten Müll im Stadtgebiet. Foto: Pegelow
Die Stadt und eine Klein-Karbenerin kämpfen gegen illegal entsorgten Müll im Stadtgebiet. Foto: Pegelow

Karben. Als die Klein-Karbenerin Eva Rosen an einem eiskalten Sonntagmorgen mit ihrer Facebook-Gruppe kürzlich den Müll zwischen Kino und Burger King eingesammelt hat, war dies nicht ihre erste Aktion. Das erfuhren die Mitglieder des Ortsbeirats Klein-Karben und ein gutes Dutzend Gäste während der jüngsten Sitzung. Da war die Initiatorin selbst anwesend, von Ortsvorsteher Christian Neuwirth (CDU) eigens eingeladen.
Die 34-Jährige berichtete, sie habe zuerst »alleine Müll eingesammelt«. Dann habe sie über Facebook weitere Mitstreiter gesucht und gefunden. Und so sei die Aktion zustande gekommen.
»Wir können die Karbener Facebook-Gruppe gerne als Plattform nutzen.« Mit der Aufräumaktion sei versucht worden, für ein sauberes Karben zu sensibilisieren. Neuwirth sagte, er finde es »total klasse, wenn jemand nicht nur meckert, sondern auch etwas tut«. Rosen betonte, die Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauhof habe prima geklappt. Sie habe auf der Homepage der Stadt die Stelle markiert, wo die Gruppe die gefüllten Müllsäcke abgelegt habe, und die seien dann auch prompt abgeholt worden.
Großes Problem
Den vielen Müll in der Landschaft führte die in Klein-Karben lebende Eva Rosen auf die »fehlende Sperrmüllabfuhr und die Unvernunft der Menschen« zurück. Von seinen Erfahrungen berichtete an diesem Abend auch Hans-Jürgen Seemann, der für den Wasserverband ständig an der Nidda unterwegs ist. »Wir fahren pro Jahr zig Tonnen Müll weg.« Er kenne auch andere Gemeinden, »aber in Karben ist es leider am schlimmsten«. Gerade am renaturierten Bereich liege inzwischen sehr viel Müll. »Es ist ein Wahnsinnsproblem.«
SPD-Beirat Thomas Görlich, der auch Fraktionschef der Stadtverordnetenfraktion ist, wies auf die Initiative seiner Fraktion hin, die Abgabe von Kleinstmengen am Wertstoffhof zu vereinfachen beziehungsweise über ein Bonusmärkchensystem Anreize zu schaffen, auch kleinste Mengen dort abzugeben.
Ortsvorsteher Neuwirth bat Rosen, an dem Thema dranzubleiben. Er wolle mit ihr einmal die neuralgischen Punkte in Klein-Karben ablaufen, an denen am meisten Müll herumliegt. Rosen sagte zu. Sie appellierte an die Öffentlichkeit, solche Reinigungsaktionen zu unterstützen. Es werde noch nach Sponsoren gesucht, »die uns etwa mal einen Greifer und feste Handschuhe finanzieren«.
Kontakt aufnehmen können Interessierte folgendermaßen: Facebookgruppe »Müll sammeln in Karben«, Eva Rosen, Telefon 01 51/25 11 00 00 oder per E-Mail an eva@rosen.work. (pe)