Veröffentlicht am

Zurück zu alter Stärke

Karbener SPD bleibt Wurzeln treu

Bilanz eines Jahres: Die SPD lud zu ihrer Hauptversammlung in die Kloppenheimer „Ratsschänke“ ein. Foto: Dostalek
Bilanz eines Jahres: Die SPD lud zu ihrer Hauptversammlung in die Kloppenheimer „Ratsschänke“ ein. Foto: Dostalek

Gemeinsam für Soziales, für Gerechtigkeit und Solidarität. Das ist das Streben des SPD Ortsvereins Karben. Gemeinsam soll eine zeitgemäße Politik betrieben werden, die sich ihrer Tradition besinnt und den Mensch in den Mittelpunkt des Handelns rückt. Das hat Vorsitzender Jürgen Bothner während der Hauptversammlung in der Ratsschänke in Kloppen- heim deutlich gemacht.

Karben. Den respektvollen Umgang miteinander, um gemeinsam zu einer Stärke zu finden, erachten die Genossen als wichtige Voraussetzung, um jüngere Mitglieder zu erreichen. „2016 haben wir drei neue Mitglieder gewinnen können, davon ein Mitglied aus den Reihen der Jusos“, sagte Bothner. Er übergab das Parteibuch an Marko Eberhardt. Mit Genossen aus Bad Vilbel soll es zukünftig gemeinsame Veranstaltungen geben. Um schneller auf politische Veränderungen zu reagieren, wurde die Verschlankung der Satzung beschlossen.

Adolf Koch wies seitens des Ortsbeirates Petterweil darauf hin, dass der 600 qm große Spielplatz in der Holzmannstraße an einen Investor verkauft werden solle. Der Ortsbeirat habe sich dagegen und am Standort für einen Mehrgenerationenplatz ausgesprochen. Der Standort als bezahlbarer Wohnraum mit Stellplätzen sei in der Diskussion. „Wir wollen in Karben beides. Es gibt noch keine konkrete Vorlage. Wir werden zustimmen, wenn an einem anderen Standort in Petterweil ein Mehrgenerationenplatz entsteht“, sagt Koch.

„Psychisch kranke Menschen müssen gleichberechtigt versorgt werden, doch das ist bisher nur bei Demenzkranken und in der Geriatrie gegeben“, sagte Elke Wojnar, Vorsitzende der AG Gesundheit. Der umstrukturierte ärztliche Bereitschaftsdienst funktioniere noch nicht. Wartezeiten seien zu lang.

Fraktionsvorsitzender Thomas Görlich kritisierte den Umgang der Stadt mit den Pächtern im Bürgerzentrum und im Okarbener Bürgerhaus. Es sei nicht korrekt, wenn diese aus den Medien erfahren müssten, dass ihr Vertrag nicht verlängert werde. Er gab auch zu bedenken, dass Baugebiete in Karben nur möglich seien, weil die endgültige Kapazität der Kläranlage noch nicht erreicht sei. „Demnächst wird es eng“, sagte Görlich.

Stephanie Becker-Bösch berichtete als hauptamtliche Kreisbeigeordnete aus ihrem Fachbereich. Mit elf Familienzentren im Wetteraukreis, eines davon in Karben, solle das sozial-räumliche Denken im Kreis implementiert werden. Ihre Kritik fand die Schulsozialarbeit in Karben. Ein pädagogisches Rahmenkonzept sei zwingende Voraussetzung für die Umsetzung. „Bisher erhält nur die Pestalozzischule Schulsozialarbeit, die anderen Grundschulen sind noch nicht beteiligt“, sagte Becker-Bösch.

Ein Problem stellten die mit dem Pflegestärkungsgesetz verbundenen Pflegegrade dar, die in der Eingruppierung deutlich niedriger lägen, als die bisherigen Pflegestufen. Dies stelle die Wirtschaftlichkeit von Senioreneinrichtungen in Frage. Ein Altenhilfeplan sei notwendig. Ein Pflegestützpunkt werde bis Ende des Jahres im Raum Friedberg umgesetzt. „Ein großes Anliegen ist mir die Einrichtung eines stationären Hospiz in der Wetterau“, so Becker-Bösch und plädierte für die Verknüpfung aller fünf Hospizvereine in der Wetterau.