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150 000 Euro Kosten – Umbau der Marien-Kirche in Dortelweil ist noch nicht ganz abgeschlossen

Noch in den vergangenen Tagen erinnerte alles an eine große Baustelle. Doch pünktlich zum Heiligabend konnten die Dortelweiler Katholiken in ihrer Kirche fröhliche Weihnachten feiern.

Bad Vilbel. Der Blick von Herbert Jung schweift durch die lichtdurchflutete Kirche. Mit einem Mal bleibt sein Auge an einem Loch im Boden hängen. Dem Platz, an dem bald der neue Altar stehen wird. Noch ist dort nur ein Pappaufsteller zu sehen. Beim Weihnachtsfest wird an dieser Stelle noch nicht das Original platziert sein, sondern nur ein provisorischer Holzaltar. Von dort aus hielt Jung seine Predigt. 250 Gläubige passen in das Gotteshaus.

Erst am 10. März wird der neue Opfertisch dann offiziell in Dienst genommen. An diesem Datum wird Kardinal Karl Lehmann nach Dortelweil kommen, um den Altar einzuweihen.

„Der Altar steht nun ein ganzes Stück weiter vorne als früher. Damit ist er näher dran an den Gläubigen“, berichtet Jung, der seit 15 Jahren Pfarrer in der St.-Marien-Kirche in Dortelweil ist. Außerdem ließe sich um den neuen Altar herum einfacher ein kleiner Menschenkreis bilden.

Jungs Wunsch war es, dass der Altar künftig aus grauem Basalt bestehen wird. Ebenso auch das Podest, auf dem eine Marien-Statue thront. Hinter ihr, ebenso wie hinter dem neuen Altar, strahlt seit einigen Wochen eine farbenfrohe Wandbemalung, die vom Kirchenmaler Eberhard Münch aus Wiesbaden angefertigt wurde. Besonders die Töne Blau und Gelb dominieren darin. „Blau ist die Farbe Marias“, erläutert Jung und zeigt auf die Fensterfront, in der ebenso vor allem das Blau im Glas hervorsticht.

Neben Altar und Malerei sind auch das Tabernakel und das Ambo noch in der Vorbereitung. Das Eambo, auf dem die Bibel künftig liegen wird, soll in den nächsten Wochen links neben dem Altar errichtet werden. Das Tabernakel, auf dem die Oblaten für die Gläubigen bereit liegen, soll künftig rechts hinter dem Altar platziert werden.

„Das ist ein Beschluss des zweiten vatikanischen Konzils, der vor 50 Jahren für die Weltkirche vorgegeben wurde“, berichtet Jung. Daran habe sich die Dortelweiler Kirche stark orientiert. In die Zeit des Beschlusses fällt auch die Errichtung der Kirche. Am 15. Dezember 1965 wurde das Dortelweiler Gotteshaus feierlich eingeweiht.

In den vergangenen Wochen arbeiten verschiedene Dienstleister daran, die Kirche bis Weihnachten weitestgehend von der Baustellen-Atmosphäre zu befreien. Lukas Banasek von der Elektrofirma Mrokon brachte neue Strahler an der Decke an, während Frank Ruppert vom Gebäudeservice Ruppert die Fenster auf Hochglanz polierte.

Einige Kirchenbesucher ahben am Weihnachtsabend die Orgel vermisst. Diese lagert derzeit noch gut verpackt im Keller der Kirche. „Die Firma ist mit dem Stimmen und dem Einsetzen der Pfeiffen derzeit etwas in Verzug.

Rund 150 000 Euro wird die Sanierung der St.-Marien-Kirche bis zu ihrer endgültigen Fertigstellung gekostet haben. 10 000 Euro stammen aus der Kollekte von Gemeindemitgliedern, 15 000 Euro vom Bistum. Den Rest musste die Kirche selbst aufwenden.