
Das Mütter- und Familienzentrum Karben (MüZe) hat in einer Mitgliederversammlung eine Satzungsänderung verabschiedet. Sie stellt alle Vorstandsmitglieder auf die gleiche Stufe und ermöglicht es der langjährigen Vorsitzenden Gabriele Ratazzi-Stoll so, sich nach mehr als 20
Jahren Vorstandsarbeit, zu verabschieden.
Für Gabriele »Gabi« Ratazzi-Stoll dürfte es in etwa die 240. Vorstandssitzung gewesen sein – und doch war dieser Montagabend keine Sitzung wie alle anderen. Denn nach 21 Jahren im Vorstand des Mütter- und Familienzentrums Karben (MüZe) – davon 17 in der Position der Vorsitzenden – hat Ratazzi-Stoll ihr Amt niedergelegt.
»Ich bin erleichtert und freue mich, das Amt nun mit so gutem Gefühl abgeben zu können«, sagte sie sichtlich aufatmend in der Sitzung vor einigen Wochen. Sie habe ihre Arbeit stets mit Herzblut und Leidenschaft gemacht, doch habe die Motivation in den vergangenen Wochen immer öfter abgenommen, gab sie in der kleinen Runde zu.
Bereits vergangenes Jahr hatte Ratazzi-Stoll ihren Posten als Vorsitzende abgeben wollen (diese Zeitung berichtete). Doch wie in vielen anderen Vereinen fehlte es auch im MüZe an einer Nachfolge. Gemeinsam hat der Vorstand daher eine entscheidende Satzungsänderung auf den Weg gebracht: Der fünfköpfige Vorstand arbeitet künftig als »Team-Vorstand«. Das bedeutet, dass alle Vorstandsmitglieder gleichberechtigt sind, die bisherigen Ämter Vorsitzende, Vizevorsitzende und Beisitzer beziehungsweise Beisitzerin wurden eingestampft.
»Wir hoffen, damit möglicherweise auch in Zukunft eher Menschen für die Vorstandsarbeit gewinnen zu können, wenn die vermeintlich größere Verantwortung der Vorsitzenden auf allen Schultern gleichermaßen verteilt wird«, erklärt Ratazzi-Stoll.
Absschiedsfeier
folgt noch
Die Satzungsänderung hatte der Vorstand seit vergangenem Jahr gemeinsam mit dem Paritätischen vorbereitet und ausformuliert. Die anwesenden Mitglieder des Vereins haben schließlich einmütig zugestimmt. Im Anschluss konnte Gabriele Ratazzi-Stoll auf eigenen Wunsch ihren Vorstandsposten abgeben.
Damit bilden den Vorstand ab sofort auf Augenhöhe Oksana Ebert, Sylke Grunenberg, Christine Dressler, Michaela Eichwede und Erik Jakob. Die neue Satzung sieht ein Minimum von drei Köpfen für den Team-Vorstand vor, maximal sind es – wie aktuell – fünf Vorstandsmitglieder. Geschäftsführerin Nina Schücker begleitet die Vorstandsarbeit weiterhin nah. »Wir danken Gabi für ihr jahrelanges Engagement«, sagte Vorstandsmitglied Christine Dressler, die unter anderem den Cafébetrieb im »MüZe-Treff« verantwortet, bei der Überreichung eines Abschiedsgeschenks an Ratazzi-Stoll.
Weitere Worte, verrieten die Vorstandsmitglieder lachend, hebe man sich lieber für die große Abschiedsfeier auf: Anfang September soll Ratazzi-Stoll in der Mehrzweckhalle in Burg-Gräfenrode gefeiert werden.
Ein vollständiger Abschied, sagt sie, sei es jedoch auch nach der großen Feier nicht: So wird Ratazzi-Stoll »ihre« Formate, beispielsweise das Projekt »MüZe FamilienFreunde« und das neue »Café Sahnehäubchen« im ASB Wohnen und Pflege, weiterbetreuen. »Ich bin weiterhin da, wenn mich das MüZe braucht.«