Veröffentlicht am

30 Kuchen für Taifunopfer – 17 Hauptschüler setzen Zeichen und sammeln Spenden

Sie sind jung, sie sind engagiert und das Leid anderer Menschen lässt sie nicht kalt. Die Rede ist von 17 Hauptschülern der Klasse 7d der John-F.-Kennedy-Schule (JFK).

Bad Vilbel. Während sich Experten auf dem Klimagipfel über Ursachen streiten, die den verheerenden Taifun auf den Philippinen auslösten, und Staaten sich weigern, weitere Gelder für die Katastrophenhilfe zur Verfügung zu stellen, packten diese Schüler an. Spontan beschlossen sie, ihren Praxistag in den Dienst der Opfer des tropischen Wirbelsturms zu stellen. Haiyan war vor gut zwei Wochen mit einer Windgeschwindigkeit von 310 Stundenkilometern über die Philippinen hinweggefegt. Die Schüler haben das Ausmaß der Zerstörung und des Verlustes in der Nordwestpazifik-Region in den Medien aufmerksam verfolgt. Thematisiert wurde die Naturkatastrophe und ihre Auswirkungen, die 4000 Toten und das Schicksal der über vier Millionen betroffenen Bewohner im Fach Arbeitslehre.

Mit ihrer Klassenlehrerin Hasret Deliorman und ihrer Kollegin Andrea Berendt berieten die Schüler, wie sie den Opfern helfen könnten. Die 17 Jungen und Mädchen beschlossen, dass jeder mindestens einen Kuchen backt. Mit Kuchen wollten sie ursprünglich an mehreren Ständen in der Frankfurter Straße bei den Passanten um Spenden werben. Übrig geblieben ist ein einziger Stand. „Nur Stefan Kuschmann, der Filialleiter von Woolworth, erlaubte uns, unseren Stand vor seinem Geschäft aufzubauen. Er bot sogar an, Waren unter der Überdachung wegräumen zu lassen, damit wir bei Regen im Trocknen stehen“, freuten sich die Schüler und waren begeistert.

„Ich finde diese Aktion einfach super. Ich habe sofort Kuchen gekauft und gespendet“, sagte Stefan Kuschmann. Damit die Bürger auf den Kuchenstand auch aufmerksam werden, liefen einige Schüler mit selbst angefertigten Plakaten durch die Innenstadt. Viele Passanten unterbrachen ihre Einkaufstour und deckten sich am Kuchenstand der Siebtklässler ein. Zur Auswahl standen sage und schreibe 30 selbstgebackene Kuchen und Muffins. Die Bandbreite reichte von A wie Apfelkuchen über K wie Kokusnuss- und M wie Mandarinen- bis zu S wie Schoko- oder Streusel- und Z wie Zitronenkuchen. Zu haben waren die Leckereien für einen Euro pro Stück und ein Muffin für 30 Cent. Bereits nach einer Stunde hatten die Schüler 100 Euro eingenommen. Beim Kassensturz um 14 Uhr zählten sie 370 Euro. Am Ende ihres Einsatzes freuten sich die Schüler über die Höhe ihres Spendenbetrages und waren zurecht stolz auf sich.