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Spiel mit dem Ei

„Mama, mir ist so langweilig!“ Das hat in der letzten Weihnachtsferienwoche weder Manuela Wiegand aus Niederdorfelden von ihrem Sohn Johannes (11), noch Katrin Radtke vom Heilsberg von ihrem Sohn Florian (7) gehört – denn das Feriencamp American Sports des SV Funball sorgte für Abwechslung.

Bad Vilbel. Johannes ist Handballer und Florian Kickboxer. Johannes war bereits in den Herbstferien beim Basketballcamp des FC Fun-Ball Dortelweil dabei. „Das hat mir großen Spaß gemacht.“ Florian will in die Ballsportarten reinschnuppern. Die beiden Buben nehmen mit 45 weiteren Jungen zwischen sieben und 15 Jahren und Franciska (8), dem einzigen Mädchen im Team, am Feriencamp „American Sports“ des SV Fun-Ball Dortelweil teil.

Franciska ist mit ihrem Zwillingsbruder Alex in die Sporthalle gekommen, um bei den beiden Trainern Sam Huff und Joe Ortiz sowie ihren Assistenztrainern Jan-Niklas Lenk und Lukas Büttner in Basketball und American Football hineinzuschnuppern. Verstärkt wurde das Dortelweiler Trainerquartett zeitweise durch Coach Ernest L. Dorsey von den Hanauer Ravens.

Dreimal pro Woche

„Unsere Teams bestehen alle aus deutschen Jungs“, berichtet der Basketball-, Football- und Baseball-Trainer. Huff ist in Dortelweil Abteilungsleiter Basketball, Jugend- und Herrencoach. „Neun der 47 Teilnehmer spielen bereits beim SV Fun-Ball Basketball“, sagt Sam Huff.

Diese Kinder sind bereits im Umgang mit Ball und Korb geschult. „Wir suchen Mädchen und Jungen in jedem Alter für unseren Nachwuchs. Wir bieten ein spezielles, für jedes Alter abgestimmtes Training drei Mal wöchentlich montags, mittwochs und freitags von 16 bis 22 Uhr an.“

Passen und Korblegen

Am Anfang wird, wie beim Sportcamp, der sichere Umgang mit dem Ball wie Werfen, Passen und Korblegen erlernt. Später kommen die wichtigen Aspekte Taktik, Technik und Kondition mit KSK-Übungen (Körperstabilisationsübungen) wie Liegestützen und Sit-Ups hinzu. Auf dem Tagesplan stand neben einem Baketball-Turnier auch das Training der genannten Grundtechniken. Danach kam bei der leichten Variante des American Football – dem Flag Football, wie er in Dortelweil gespielt wird – das Ei ins Spiel. Die Kinder übten Fangen und Werfen, Rennen, Blocken und Spielen.

30 Spieler gesucht

„Ich plane ein Footballteam beim SV Dortelweil, dafür brauche ich mindestens 30 Spieler“, sagt Sam Huff. Trotz erster und zweiter Bundesliga und der Anerkennung als olympische Disziplin gehört das Spiel in Deutschland zu den Randsportarten.

„In den USA ist American Football Familiensport. Vor allem für Jugendliche, die nicht wissen wohin mit ihrer Energie, ist Football ein idealer Ausgleich, der ihnen körperliche und geistige Beschäftigung bietet, Teamgeist, Koordination und Kommunikation fördert und schult“, sagt Joe Oritz, der in Wiesbaden an Schulen Sportförderunterricht gibt. Sam Huff möchte die US- Ballsportarten Basketball und American Football als Arbeitsgemeinschaften an Schulen in und um Vilbel anbieten. (fau)