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Alarm bei FFH – Sender Hitradio FFH zieht seine Konsequenzen aus dem Quoteneinbruch

Bad Vilbel. Ein anderer Slogan, frische Plakate, mehr Hörerbeteiligung und zusätzliche Webradio-Programme sollen dem Sender wieder mindestens 500 000 Nutzer pro Stunde einbringen.

Der Schock saß tief im März dieses Jahres: 15 Prozent weniger Hörer, lautete das Ergebnis der Media-Analyse für FFH. Und der Trend reißt nicht ab. Die in dieser Woche veröffentlichten Zahlen der Media-Analyse bescheinigen den Vilbeler Radiomachern zwar eine klare Marktführerschaft in Hessen mit rund 499 000 Hörern pro Stunde. Andererseits muss FFH einen erneuten Hörer-Schwund von 1,4 Prozent einstecken. Der Umsatz liegt zudem bei fünf bis sieben Prozent unter dem Plan.

Zeit, etwas zu tun, befanden die Verantwortlichen. Die Frischekur soll dem Sender allerdings kein neues Gesicht verleihen, sondern eher ein dezentes neues Make-Up sein: Seit einigen Tagen schon läuft der Slogan „Immer da. Immer nah.“ über den Äther, auf den Plakaten werben strahlende Menschen auf Liegewiesen für den Sender, und das FFH-Grün auf den Plakaten und auf der neuen Internetseite ist strahlender geworden.

„Wir müssen uns ab und an verjüngen und auffrischen“, sagt FFH-Geschäftsführer Hans-Dieter Hillmoth. Schließlich umfasst die sogenannte werberelevante Zielgruppe nur die 14- bis 49-Jährigen – und Werbung ist die einzige Einnahmequelle des privaten Senders.

Dabei kann Hillmoth noch relativ zufrieden sein: Das Durchschnitts-Alter der FFH-Hörer liegt bei 39 Jahren; die HR 3-Hörer sind im Schnitt 43 Jahre alt. Auch die Reichweite der Vilbeler übersteigt die von HR 3 (331 000 Hörer pro Stunde) bei weitem.

Das reicht dem FFH-Chef aber nicht: „Wir wollen bei der nächsten Media-Analyse im März 2010 wieder mindestens 500 000 Hörer haben.“ Dafür soll auch ein leicht verändertes Programm sorgen: In der Morgensendung „Guten Morgen, Hessen“ rückt jetzt Reporter Bastian Brückner mit dem FFH-Taxi zu den Hörern aus. Während der Ferien leisten zudem die „Sommerkommer“ den Hörern ihre Dienste. „Wir wollen verstärkt auf die Nähe zum Hörer setzen“, erklärt Programmchef Roel Oosthout.

Zudem setzt FFH auf das Internet: 24 Webradio-Kanäle hat der Sender aufgebaut und Anfang des Jahres dafür fünf Leute eingestellt. Im Netz gibt es etwa die „Hits für Kids“, einen Jazz- und einen Nachrichtenkanal. Zum Tod von Michael Jackson richtete FFH einen Webkanal ein. Für das Fußballspiel der Offenbacher Kickers gegen Eintracht Frankfurt sind gar zwei Extra-Kanäle geplant.

Das Webradio ist für die Vilbeler ein Zuschussgeschäft, bringt laut Hillmoth nur etwa zehn bis 20 Prozent der Kosten von rund einer Million Euro pro Jahr ein. „Aber wenn wir es nicht machen, macht es jemand anderes“, sagt der FFH-Chef.