Der aktuelle medizinische Wissensstand, insbesondere der Einfluss der Zahn- und Mundgesundheit auf den gesamten Organismus, kann für manchen Patienten von besonderer Wichtigkeit sein. Aus diesem Grund laden wir zu einem Infoabend „Gesund beginnt im Mund“ am Dienstag, 14. September, 18 Uhr in das City-Hotel Bad Vilbel ein. Referieren werden zwei zahnärztliche Spezialisten zu zwei interessanten Themen.
Chronische Schmerzen – oft ist eine Kieferfehlstellung die Ursache. Referent: Prof. Dr. O. Winzen, Frankfurt
In den meisten Fällen sucht ein Patient mit Rückenschmerzen zuerst seinen Hausarzt auf, der ihm mit schmerzstillenden Spritzen, Tabletten etc. zu helfen sucht. Bessern sich die Beschwerden nicht, wird er zum Orthopäden überwiesen. Der Orthopäde behandelt, entsprechend seines Spezialgebiets, den Rücken und eventuell eine Beinlängendifferenz. Allzu oft werden Einlagen verschrieben. Das heißt, überwiegend werden Symptome behandelt, die Ursachen bleiben im Dunkeln.
Mittlerweile leidet jeder zweite Deutsche regelmäßig unter Rückenschmerzen, einige Statistiken sprechen sogar von 70 % der Bevölkerung. Als einer der häufigsten Gründe für Arbeitsunfähigkeit werden Rückenleiden angegeben. Erkrankungen der Wirbelsäule sind die Volkskrankheit Nummer 1. Laut einer Statistik der GZFA (Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik) leiden 79,2% aller weiblichen und 40,6% aller männlichen Patienten unter Kopf- und Schulterschmerzen. Ein Zusammenhang mit den Zähnen und einer Kieferfehlstellung wird sehr selten mit den Beschwerden in Verbindung gebracht, denn wer von uns geht schon wegen Rückenschmerzen zum Zahnarzt?
Ist CMD die Ursache?
Gemeint ist das Krankheitsbild CMD, das als Craniomandibuläre Dysfunktion (Cranium = Schädel; Mandibula = Unterkiefer; Dysfunktion = Fehlfunktion) bezeichnet wird. Cirka 12 Millionen Deutsche haben eine Fehlstellung des Unterkiefers zum Oberkiefer. Da sich CMD hinter vielfältigen Symptomen versteckt, wird der Zusammenhang mit der Verspannung der Kaumuskulatur beinahe vorprogrammiert übersehen. So leiten oft ein oder zwei markante Symptome den Patienten zum falschen Arzt und den Arzt auf die falsche Spur. Die Folge: jahrelanger Arzttourismus, Syptombehandlung mit Verabreichung vieler Schmerzmittel.
CMD sicher erkennen und kompetent behandeln
Es gibt keine allgemeingültige Regel, zu welchem Zeitpunkt und unter welchen Bedingungen ein CMD Syndrom auftritt. Junge Menschen mit gesunden Zähnen können genauso Funktionsstörungen zeigen wie ältere Patienten.
Um CMD zweifelfrei zu diagnostizieren, werden durch den spezialisierten Zahnarzt Funktionsanalysen durchgeführt. Bei der klinischen Funktionsanalyse werden Muskulatur, Kiefergelenk und deren Funktion geprüft sowie der Zusammenbiss analysiert. Mit der instrumentellen Funktionsanalyse werden Untersuchungsbefunde vertieft und exakt aufgezeichnet. Probleme der statischen und dynamischen Kiefergelenkssituation können so präzise und vollkommen schmerzfrei aufgedeckt werden. Gerade bei umfassenden zahnärztlichen Behandlungen muss der Funktionalität besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Ein funktionell schlecht gestalteter Zahnersatz mit Frühkontakt oder die einseitige Bisserhöhung, selbst durch eine einzelne Füllung, kann die Funktionsstörung schon einleiten.
Zahnimplantate – Möglichkeiten in der modernen Zahnmedizin. Referent: Dr. M. Bajwa, MSc. Frankfurt
„Mein Vortrag erklärt, wie mit Zahnimplantaten der Erhalt der eigenen Zähne gewährleistet wird. Dabei zeige ich vor allem auf, welche verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten es gibt. Für bestimmte Ausgangssituationen gibt es manchmal sogar verschiedene Lösungen.“ Die steigende Zahl von Implantatversorgungen weltweit sorge für eine intensive Forschung und zahlreiche Neuerungen. „Wir sind deshalb heute in der Lage, auch schwierig geltende Fälle erfolgreich zu behandeln.“
Zahnimplantate und Knochenaufbau
Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, die chirurgisch in den Kieferknochen eingepflanzt werden. Diese tragen anschließend den eigentlichen Zahnersatz (Krone, Brücke, Prothese). Für den Einsatz von Implantaten muss ein ausreichendes Knochenvolumen vorhanden sein. Aber selbst bei geringer Knochensubstanz gibt es heutzutage gute Möglichkeiten, den Knochen künstlich so aufzubauen, dass er für den Einsatz von Implantaten geeignet ist.
Bei Totalprothesen- nie wieder Haftcreme
Der schlechte Sitz einer Prothese hat meist mehrere Ursachen. Die meist verbreitete Ursache ist ein stark zurückgebildeter Kiefer, der dazu führt, dass die Prothese keinen Halt mehr hat. In diesem Fall kann der Prothese mit sofortbelastbaren Schraubenimplantaten der fehlende Halt innerhalb von wenigen Tagen wiedergegeben werden.
Die Planungsphase sollte ausführliche Beratungsgespräche, klinische Untersuchungen aber auch die Aufklärung über Alternativen beinhalten. Voraussetzung für eine Implantation und den langen Erhalt der Implantate ist eine sorgfältige Mundhygiene und Zahnpflege. Besonders in der Einheilungsphase müssen Entzündungen vermieden werden.
Organisator und Veranstalter ist der Verein Informations-Forum-Gesundheit e.V. aus Bottrop. „Mittlerweile erstreckt sich unsere Aufklärungskampagne bundesweit“, erläutert Vereinsvorsitzender Hans-Peter Keller. Als Referent wird immer ein Spezialist aus der jeweiligen Region eingeladen. Für unsere Aufklärungsarbeit sind der qualifizierte Wissenstransfer und die neutrale Aufklärung von großer Wichtigkeit. Nur ein gut informierter Bürger ist auch ein „Mündiger Patient“. Wo und wann ein Vortrag stattfindet, lesen Sie im Internet auf unserer Webseite „www.patienten-scout.de“.
Aus organisatorischen Gründen wird um eine telefonische Anmeldung gebeten unter der Rufnummer 02041 54675.