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Apotheker plaudert aus dem Nähkästchen – Rummenigge dankt Kurt Sebald

Bad Vilbel. Eine Überraschung erlebte der ehemalige Apotheker Kurt Sebald. Als er in der Buchreihe „Vilbeler Geschichten“ eine Anekdote über den Ex-Nationalspieler Karl-Heinz Rummenigge veröffentlichte, erhielt er eine persönliche Widmung des Fußballers.

Eigentlich sei er gar kein Fußballfan, bekennt der heute 82-Jährige, der von 1957 bis 1994 Inhaber der Sprudel-Apotheke war. Nur Länderspiele sehe er sich an. So wie bei der WM-Endrunde 1982 in Spanien. Vor dem Halbfinale gegen Frankreich erlitt der Mannschaftskapitän eine Knieverletzung. Eine Sekretärin des DFB, die in Bad Vilbel wohnte, bat Sebald, der damals Apothekennotdienst hatte, um Hilfe. Sebald besorgte ein Mittel über einen Hanauer Großhändler, der DFB verfrachtete es anderntags nach Barcelona.

Rummenigge konnte daraufhin antreten, schockierte gar den französischen Staatspräsidenten, als er in der Verlängerung nach einem 1:2-Rückstand eingewechselt wurde: „Mon dieu, Rümmenisch!“. Rummenigge schoss, nachdem die Franzosen zwischenzeitlich auf 1:3 in Führung lagen, den Anschlusstreffer zum 2:3 und leitete damit die Wende in einem dramatischen Spiel ein, welches nach dem Ausgleich durch Klaus Fischer im Elfmeterschießen gewonnen wurde. Das Finale verlor Deutschland dann gegen Italien 1:3.

Aufgeschrieben hat sich Sebald diese Geschichte nicht, doch als der Verleger Peter Gschwilm ältere Bad Vilbeler um ihre Erinnerungen für das Buchprojekt fragte, fiel sie ihm wieder ein. Wobei sich der Apotheken-Nachtdienst als spannendes Thema erwies.

Einmal habe ein Mann die Apotheke mit einer Apfelweinwirtschaft verwechselt, ein anderes Mal bekam er es mit einem Einbrecher zu tun, den er durch Taktieren aus dem Haus locken konnte. (dd)

„Vilbeler Geschichten“ gibts im Buchhandel