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Attacke auf den Bürgermeister – SPD wirft Matthias Zach im „Dorfelder Echo“ vor, von seiner Frau gesteuert zu sein

Niederdorfelden. Bürgermeister Matthias Zach entzweit Niederdorfelden und schüchtert politische Gegner ein – dieser Eindruck ist bei der SPD entstanden. Sie verleiht ihm und seiner Frau dafür die „Rote Zitrone“. Doch der Grünen-Politiker wehrt sich.

Der Bürgermeister als Hampelmann, bedient von seiner Frau – so charakterisiert die Niederdorfeldener SPD Rathauschef Matthias Zach (Grüne) und dessen Frau Ursule Conen in der aktuellen Ausgabe des Dorfeldener Echos. „Es ist ein Eindruck, der bei uns entstanden ist. Wir beobachten vermeintlich, dass seine Frau immer wieder hinter den Dingen steckt“, erklärt SPD-Chef Carsten Frey. Zach gefällt das natürlich nicht: „Ich bin weder gut getroffen, noch verstehe ich die Karikatur.“

Von seiner Frau gesteuert, wie Frey es formuliert, fühlt sich der Bürgermeister nicht. Rückendeckung sei bei der Aufgabe, die über normale Arbeitszeiten hinausgehe, nötig. „Wir haben beide ein eigenes politisches Leben“, verweist Zach darauf, dass Conen derzeit für die Grünen im Gemeindeparlament sitzt und auch schon für die SPD im Gemeindevorstand tätig war.

„Sie arbeitet immer sehr viel hinter den Kulissen“, sagt Frey über Conen. Gerade bei der immer noch aktuellen Debatte über die Errichtung eines Krippenhauses für die Betreuung der Unter-Dreijährigen habe er den Eindruck, dass sie die treibende Kraft sei. „Es zeigt ein ziemlich antiquiertes Frauenbild der SPD“, hält Zach dagegen. Dass es auch um die Krippenbetreuung geht, zu der derzeit ein Bürgerbegehren läuft, glaubt er allerdings auch. „Es ist eine Methode, um zu diffamieren und von eigenen Fehlern abzulenken.“

Im Text der SPD wird dem Bürgermeister samt seiner Frau die „Rote Zitrone“ verliehen. Hier werden die Vorwürfe gegen die beiden konkretisiert. So entzweiten sie den gesamten Ort durch ihre „Hetze und Spielchen“. „Es gibt keine Sachdiskussionen mehr“, sagt Frey. Deshalb habe sich seine Partei entschieden, mit der harten Kritik an die Öffentlichkeit zu gehen. Wieder auf die Kinderbetreuung bezogen sagt er: „Hier ging es von seiten des Bürgermeisters immer nur darum, die anderen unglaubwürdig zu machen.“ Dabei sei es völlig falsch, dass die SPD gegen einen Ausbau der Kinderbetreuung sei. Aber anstatt, dass der Bürgermeister zusammenbringe und integriere, polarisiere er. „Ich habe nicht das Gefühl, dass man miteinander reden kann und vermisse das bei den Grünen besonders.“

Die Konsequenz: Man redet übereinander – und das nicht gut. Und während Zach die Karikatur noch mit einem süffisanten Lächeln zu Kenntnis nimmt, ärgert er sich über den Text zur Verleihung der „Roten Zitrone“ besonders. „Ich gehe auf so einen Unsinn nicht ein und glaube nicht, dass es im Dorf auf viel Rückhalt trifft.“ Doch da hat Frey einen anderen Eindruck: „Ich habe sehr viele zustimmende Zuschriften bekommen.“

Bis dato habe die SPD versucht, die Auseinandersetzung auf Sachebene zu führen. „Jetzt haben wir gesagt, es ist mal gut“, betont Frey. Viele der Vorwürfe, die in dem „Echo“-Text gemacht werden, will er zugetragen bekommen haben. Etwa, das von Zach und seiner Frau politische Gegner „eingeschüchtert“ würden.

Dabei verweist Frey auch auf den Rückzug einer der Vertrauenspersonen beim Bürgerbegehren. Kirsten Borck hatte sich Ende November zurückgezogen (die FNP berichtete). Sie hatte ihren Schritt zum einen mit Fehlern im Text, zum anderen aber auch mit Unstimmigkeiten begründet. Daran soll laut Frey Ursule Conen beteiligt gewesen sein. „Wir denken auch, dass sie das Bürgerbegehren geschrieben hat.“ (ses)