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Auf welches Dach passt Fotovoltaik?

Erster Stadtrat Sebastian Wysocki (links) und Stadtrat Klaus Minkel auf dem Dach des Bürogebäudes der Stadtwerke in Dortelweil. Eines von acht Dächern, die eine Fotovoltaikanlage erhalten sollen. Foto: Privat
Erster Stadtrat Sebastian Wysocki (links) und Stadtrat Klaus Minkel auf dem Dach des Bürogebäudes der Stadtwerke in Dortelweil. Eines von acht Dächern, die eine Fotovoltaikanlage erhalten sollen. Foto: Privat

Stadtwerke haben acht Objekte ausfindig gemacht für Sonnenenergie

Bad Vilbel. Während an anderen Stellen noch eifrig über die Energiewende diskutiert werde, schaffe die Stadt Bad Vilbel Fakten, heißt es in einer Pressemitteilung von Stadtsprecher Yannick Schwander. Schon heute generierten die Stadtwerke so viel Strom aus erneuerbaren Energien, dass der Bad Vilbeler Strombedarf dadurch gedeckt werden könnte. Mit einem großen Solarfeld im Allgäu sowie drei Onshore-Windparks seien die Stadtwerke bereits am Markt. Nun haben sie nach eingehender Prüfung erste Dächer identifiziert, die sich eignen, um dort Fotovoltaikanlagen zu installieren.

27 000 Quadratmeter
Stadtrat Klaus Minkel und Erster Stadtrat Sebastian Wysocki hätten nun den Startschuss für dieses Projekt gegeben, heißt es in der Mitteilung. Maßgeblich hierfür sei, dass bei großen Dachanlagen mit Südausrichtung eine bessere Wirtschaftlichkeit als bei Kleinanlagen erzielbar sei. Diese Voraussetzung sei in der Vergangenheit nicht gegeben gewesen, sodass ein wirtschaftliches Betreiben derartiger Großanlagen erst jetzt in Betracht komme.

Bereits im vergangenen Jahr habe Minkel den Auftrag an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke gegeben, geeignete städtische Dächer sowie die Gebäude der Europäischen Schule Rhein-Main in Dortelweil zu untersuchen, ob diese sich dafür eignen, hier Fotovoltaikanlagen zu installieren. Das Ergebnis liege nun vor und sei mit Erstem Stadtrat und Baudezernent Sebastian Wysocki gesichtet worden. »Im ersten Schritt konnten acht Flachdächer mit einer Dachfläche von 27 000 Quadratmetern identifiziert werden. Dort müsste die Produktion von bis zu 2,4 Millionen Kilowattstunden möglich sein, wodurch rund 700 Haushalte versorgt werden könnten. Die Stadtwerke sollen die Anlagen errichten und betreiben. Damit setzen wir einen wichtigen Punkt aus dem Koalitionsvertrag der Bad Vilbeler Stadtregierung von CDU und SPD um«, freut sich Wysocki über dieses Ergebnis. Mit diesem Schritt würden die Stadtwerke Bad Vilbel »ihre Vorreiterrolle im Sektor der erneuerbaren Energien weiter ausbauen und nun auch damit beginnen, den Strom in der Quellen- und Festspielstadt selbst zu generieren«.

»Auch finanziell wird dies für die Stadt lukrativ, da die Stadtkasse fünf Prozent des Umsatzes als Pachtzahlung erhalten soll«, führt Wysocki aus. Im Falle von höheren Marktpreisen als die Einspeisevergütung würde der Mehrerlös mit dem Eigentümer der Liegenschaft zusätzlich geteilt werden, ergänzt Minkel.

Die Stadtwerke werden in diesem Jahr zusätzlich weitere Quellen erneuerbarer Energie erschließen. »Die riesige Fotovoltaikanlage im Allgäu wird gerade von 65 auf 70 Megawatt erweitert, für weitere zehn Megawatt soll das Baurecht hergestellt werden. Schon jetzt werden dort jährlich über 70 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Das reicht für die Versorgung von rund 20 000 Haushalten«, erläutert Minkel.

Strom von der Ostsee
»Außerdem wird in diesem Jahr das Windfeld Arcadis in der Ostsee für rund 700 Millionen Euro errichtet. Die Stadtwerke haben dieses Projekt mit ihrer Tochter WV AG von der ersten Stunde an vorangetrieben. Der Bad Vilbeler Anteil von fünf Prozent steht für eine Jahresproduktion von 50 Millionen Kilowattstunden, ausreichend für 14 000 Haushalte«, so Minkel Das Windfeld solle im Frühjahr 2023 in den Vollbetrieb gehen, aber bereits ab Ende dieses Jahres mit den ersten Inbetriebnahmen von Turbinen Strom liefern.
»Wir befinden uns hier nicht nur in der Region, sondern in ganz Hessen an der Spitze im Sektor der erneuerbaren Energien. Diesen Weg werden wir fortsetzen und fangen damit unter anderem auch in unserer Stadt mit den nun identifizierten Dachflächen an«, erläutern Wysocki und Minkel. (zlp)