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„Bad“ rückt näher

Das Projekt „Kombibad“ kommt voran. Bad Vilbels Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr und weitere Verantwortliche der Stadt trafen sich, wie der „Bad Vilbeler Anzeiger“ erfahren hat, jüngst mit zwanzig Vertreterinnen und Vertretern der Schulen und allen mit dem Schwimmsport betrauten Vereinen, um über das Großprojekt zu beraten. „Wir möchten möglichst viele der späteren Nutzer des Bades in die Planungen mit einbinden. Dass so zahlreich unserer Einladung zu diesem Beratungsgespräch nachgekommen wurde, freut uns, denn so können wir eine gemeinsame Grundlage für die kommenden Ausschreibungsschritte schaffen“, sagte Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr zu Beginn.

Bad Vilbel. Stadtrat Klaus Minkel (CDU) stellte für den Eigenbetrieb Stadtwerke, der das Kombibad gemeinsam mit einem Investor in einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) errichten wird, den aktuellen Sachstand vor. „Es ist gelungen, zahlreiche Grundstücke im Bereich zwischen dem Schulzentrum und der Bundesstraße B3 zu erwerben. Damit schaffen wir eine zentrale Lage in der Stadt, von der auch die verschiedenen Schulen unmittelbar profitieren. Mit der Drei-Kreisel-Lösung auf der Homburger Straße werden ab dem kommenden Jahr die verkehrstechnischen Voraussetzungen für das Projekt geschaffen“, erklärte er. Gemeinsam wurde, vorbehaltlich der weiteren Entwicklung und der Ergebnisse der Ausschreibung, festgehalten, dass das neue Kombibad aus zwei großen, separaten Komponenten bestehen soll: Zum einen aus dem „Sozial-, Familien- und Sportbad“ mit einem Innen- und Außenbereich, zum anderen aus dem Wellness-Bad. „Damit wollen wir ein möglichst breites Angebot für die verschiedensten Interessen und Nutzer des Bades realisieren, die die aktuell begrenzten Möglichkeiten des städtischen Freischwimm- und des Hallenbads möglichst ersetzen, teils auch deutlich übertreffen sollen. Im Sport- und Familienbadbereich wollen wir sozial verträgliche Eintrittspreise subventionieren, um allen Bad Vilbeler Bürgern den Gang ins Schwimmbad zu ermöglichen. Der Wellness-Bereich mit seinen ausgedehnten Angeboten wird sich mit marktgerechten Preisen allerdings selbst tragen müssen. Dieser Bereich wird mit seinem beheizten Außenbecken, Saunabereich sowie Sole- und Mineralwasserbecken das Prädikat ,Bad“ im Namen unserer Quellenstadt stärken“, erläutert Bürgermeister Dr. Stöhr.

Im Sport- und Familienbereich soll ein modernes, großes Sporthallenbecken mit acht Bahnen à 25 Meter Länge entstehen, das auch den Anforderungen des Vereins- und Schulsports gerecht werden sollte. Ebenso erhält es ein Nichtschwimmer- und ein Kleinkinderbecken. Im Außenbereich ist ein in den DIN-Normen gleiches Sportbecken, ebenfalls mit acht Bahnen à 25 Meter, vorgesehen. Ausgedehnte Kleinkinder- und Nichtschwimmerbecken werden genauso wenig fehlen wie ein separierter Sprungbereich mit Ein-Meter-Brettern und Drei-Meter-Sprungturm. Ergänzt werden soll der Außenbereich durch ein großzügiges Außengelände. Dazu kommen sollen Gastronomie und Vereinsräume zur Unterbringung von Material und Geräten für DLRG, TC Triton, TV, SV Fun-Ball, Tauchschule und Kneipp-Verein.

Auf Anregung der Vereine soll der geplante Sprungbereich auch im Frühjahr und Herbst genutzt werden. Dies sei vor allem den Tauchern wichtig, weil sonst die Trainingsmöglichkeiten sehr beschränkt wären. Mit der geplanten Separierung des Sprungbereichs in der Außenanlage erscheint dies machbar und eine Öffnung wäre bis auf die Frostperiode vorstellbar, so dass Tauchgänge, wie von den Vereinen gewünscht, mit Neoprenanzügen durchgeführt werden könnten.

Einige Bad Vilbeler Vereine bieten unter anderem Aquajogging und Aquafitness an. Dafür sind die großen Becken zu tief und die Nichtschwimmerbecken zu niedrig. Optimal wäre daher ein Hubboden im Nichtschwimmerbecken der Halle, was auch Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, den Einstieg erleichtern würde. Dies werde nun von Seiten der Stadtwerke überprüft und in die Ausschreibung mit einfließen. Falls ein Hubboden nicht möglich ist, wäre es für das Babyschwimmen hilfreich, wenn das Kinderbecken etwas länger wäre und der tiefere Bereich dadurch größer ausfallen würde.

Ein weiterer Wunsch der Teilnehmer ist die Einrichtung von Familienumkleiden ergänzend zu den Einzelumkleiden. Damit könnten Eltern mit Kindern oder Ältere in Begleitung das Bad besser nutzen. Die Schulvertreter regten an, die Busse nah am Eingangsbereich zum Ein- und Aussteigen halten zu lassen. Das erscheint genauso realisierbar wie die Planung und der Bau ausreichender Parkplätze.

Auf einem guten Weg

Für eine weitgehend ganzjährige Betriebssicherheit für Schulen und Vereine wird indes überprüft, ob man in gewissen Zeiten ein Parallelbetrieb mit dem Innen- und Außensportbecken betreiben kann.

„Ein solches Großprojekt wäre ohne die Unterstützung der Stadtwerke und auch ohne Landesfördermittel nicht zu stemmen. Ich versuche daher mein Möglichstes, und sehe die Stadt Bad Vilbel dabei auf einem guten Weg. Die Stadtwerke selbst werden eine beachtliche Investition tätigen, um sozial verträgliche Preise subventionieren zu können“, erläuterte der stellvertretende Hessische Ministerpräsident Jörg-Uwe Hahn (FDP) in seiner Funktion als Bad Vilbeler Ansprechpartner beim Land Hessen. „Wir sind für die sachdienliche Diskussion und Anregung der Schulen und Vereine sehr dankbar, deren Vertreter wir sehr gerne in den Entstehungsprozess einbinden“, so Stöhr. Alle Punkte werden fachlich geprüft und danach in das Ausschreibungsverfahren integriert. Nach aktuellem Stand könnte die europaweite Ausschreibung noch in diesem Jahr erfolgen. „Mit etwas Glück kann sich Bad Vilbel dann schon auf einen Baubeginn 2014 freuen“, sagte Rathauschef Dr. Stöhr. (sam)