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Baumpflanzungen auch im Straßenraum – 200 Einwohner beantworten Fragen der CDU zum Klimaschutz: Klare Absage an Schottergärten

Bad Vilbel. »Unsere Quellenstadt – ein prima Klima?« Unter dieser Leitfrage hatte die CDU kürzlich die zweite Ausgabe ihrer Bürgerbeteiligung »VilbelFragen« gestartet. Nun ist die Online-Umfrage zu Ende gegangen – und die Resonanz sei groß gewesen, teilen die Vilbeler Christdemokraten mit. »Mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger haben unsere Fragen beantwortet«, resümiert CDU-Vorstandsmitglied und Vorsitzender der Dortelweiler CDU, Hagen Witzel. Die Umfrage sei nicht repräsentativ, liefere jedoch ein recht differenziertes Meinungsbild.

So fragte die CDU etwa, ob sogenannte Schottergärten bei Neubauten in Bad Vilbel künftig verboten werden sollten. Über 70 Prozent der Umfrageteilnehmer sagen dazu Ja. »Wir freuen uns, dass die Bürger uns in dieser Idee bestätigen. Das ist eine wichtige Anregung, die wir in unser Programm zur Kommunalwahl 2021 aufnehmen«, sagt CDU-Standverbandsvorsitzender und Landtagsabgeordneter Tobias Utter. Laut Umfrage erkennen 77 Prozent der Teilnehmer die Notwendigkeit, dass Bäume auch dann im Straßenraum gepflanzt werden müssen, wenn sie früher sterben als anderswo. »Wir alle wissen, dass Bäume es etwa in der Frankfurter Straße nicht leicht haben: Sie haben dort eigentlich zu wenig Platz«, stellt Witzel fest. Dennoch bestätigen die Bürger diese von der Stadt bereits praktizierte Linie.

55 Prozent der Bad Vilbeler, die sich an der Umfrage beteiligten, gaben an, dass sie Einschnitte im städtischen Leben in Kauf nehmen würden, wenn es dem Klima helfen würde – etwa in Form von Fahrverboten oder höheren Steuern. »Viele Leute sind bereit, Einschränkungen hinzunehmen. Es gibt aber auch eine große Gruppe von Menschen, die das skeptisch sehen«, bilanziert Witzel. Derlei Maßnahmen müssten gut begründet und nie wahllos sein.

Ähnlich differenziert würden die Bad Vilbeler die Frage sehen, ob die Stadt Bauauflagen zum Schutz des Klimas auch dann erlassen soll, wenn diese das Bauen teurer machen: 53 Prozent sagen Ja, 30 Prozent Nein, 17 Prozent sind unentschlossen. »Wir setzen uns dafür ein, dass Dachbegrünung bei Neubauten zur Regel wird. Der Sozialwohnungsbau muss hiervon aber ausgenommen sein«, sagt Witzel.

Viel Zeit hätten sich die Bad Vilbeler für die Frage genommen, was ihnen bei der geplanten Kurparkverschönerung besonders wichtig ist. Häufig genannte Antworten: mehr Mülleimer, insektenfreundliche Pflanzenvielfalt, dass der gesunde Baumbestand erhalten bleibt und mehr Sitzgelegenheiten zum Verweilen. »Letzteres ist bereits in Arbeit«, sagt Witzel. Grundsätzlich seien die Bad Vilbeler laut Umfrage mit den städtischen Grünanlagen zufrieden: Ihr Zustand werde mit durchschnittlich 65 von 100 Punkten bewertet.

Laut CDU finden 53 Prozent der Umfragebeteiligten, dass die Stadt die Infrastruktur für Elektromobilität ausbauen sollte. Dabei ist die Stadt bereits aktiv geworden: Im neuen Parkhaus an der Stadthalle entstehen derzeit 25 neue Ladeplätze für E-Autos. Jedoch wiesen viele Umfrageteilnehmer auch kritisch darauf hin, dass nicht nur E-Mobilität, sondern vor allem die Wasserstofftechnologie im Auge behalten werden müsse.
Auf die Frage, was die Stadt in Sachen Klimaschutz noch tun könne, hätten die Befragten viele Anregungen gegeben, die nun auszuwerten sind. »Die Bürger nehmen das Format sehr ernst. Das macht die Ideen und Antworten für uns sehr wertvoll«, sagen Witzel und Utter. (zlp)

Dritte Umfrage ist online

Die Vilbeler CDU hat nun den dritten Teil ihrer »VilbelFragen« gestartet. Die Umfrage »Bad Vilbel – genial digital?« widmet sich dem Themenkomplex Bürgerbeteiligung und Digitalisierung. Interessierte können ab sofort im Internet unter surveymonkey.de/r/genialdigital abstimmen. (zlp)