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Baustelle Kinderbetreuung – Im Vergleich zu Frankfurt gebe es in Vilbel 27 Prozent mehr Kinder in Bezug auf die Einwohnerzahlen

Bad Vilbel. Die „Wilden Hummeln“ saßen ganz brav beim Mittagstisch in der Kita Kunterbunt. Abgelenkt wurden sie von einer Delegation: Mit zwei Förderbescheiden reiste Oswin Veith (CDU), der Wetterauer Sozialdezernent an.

In den beiden Kitas sind im Vorgriff auf die Fördermittel schon im vergangenen Herbst zwei neue U 3-Gruppen entstanden: mit zehn zusätzlichen Plätzen in der Elisabethenstraße und fünf in Gronau. Damit erreiche Bad Vilbel bereits eine Abdeckung von 24 Prozent, erläuterte Bürgermeister Stöhr. Zusätzlich sollen noch in diesem Jahr zwei weitere U 3-Gruppen in Dortelweil-West geschaffen werden: in den Kitas Wirbelwind und Trauminsel. „Ich bringe nicht immer gleich zwei Bescheide mit“, sagte Veith. Die 24 Prozent-Quote sei „mehr als beachtlich“, kreisweit liege sie bei 18 Prozent und im Bundesdurchschnitt bei 16,7 Prozent.

Damit aber ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Bis 2013, so will es das Familienministerium, sollen bundesweit 35 Prozent aller Ein- bis Dreijährigen einen Krippenplatz erhalten – in Ballungsräumen sogar 38, wünschen sich die Experten. Außerdem stehen in Bad Vilbel insgesamt 200 Kinder auf Wartelisten für freie U 3-Plätze, berichtet Klaus Jäger, Leiter des Fachbereichs Soziale Sicherung. Er verwies darauf, dass Bad Vilbel eine besonders junge Bevölkerung habe. Um die 35 Prozent-Quote zu erfüllen, seien allein in Bad Vilbel 48 zusätzliche Erzieherinnern erforderlich, so Jäger. Im Vergleich etwa zu Frankfurt gebe es in Vilbel 27 Prozent mehr Kinder in Bezug auf die Einwohnerzahlen.

Nicht nur das Geld, auch der Nachwuchs bereitet den Kommunalpolitikern Probleme. Veith befürchtet, dass auch die 35 Prozent den Bedarf nicht ganz abdecken könnten. Überhaupt habe sich die Bundespolitik „erst sehr spät eingetaktet“ und die zugesagten Fördergelder erst vor zweieinhalb Jahren an die Kommunen weitergereicht.

In Bad Vilbel werden mit den Fördergeldern Umbauten und Ausstattungen der neuen Krabbelkinderräume finanziert. Zu den genau 22 971 Euro vom Kreis legt die Stadt noch 12 064 Euro drauf. (dd)