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Beliebt: Trimm-dich-Pfad

Karbens Bürgermeister Guido Rahn (2. v. l.) am Trimm-dich-Pfad im Gespräch mit seinen Mitarbeitern Michael Soborka (l.) und Stephan Mäser (r.), sowie weiteren Mitarbeitern des Bauhofs. Foto: Niehoff
Karbens Bürgermeister Guido Rahn (2. v. l.) am Trimm-dich-Pfad im Gespräch mit seinen Mitarbeitern Michael Soborka (l.) und Stephan Mäser (r.), sowie weiteren Mitarbeitern des Bauhofs. Foto: Niehoff

Karben. Der Trimmpfad oberhalb von Groß-Karben ist zwar um die 40 Jahre alt, trotzdem sucht er seinesgleichen. Grund dafür ist sicherlich das große Engagement der Verantwortlichen im Karbener Rathaus. Als vor etwa einem Jahr erste Kritik am Zustand des Karbener Trimm-dich-Pfads in sozialen Netzwerken auftauchte, da wurde im Rathaus nicht lange gefackelt. Angeblich sollten sich die Wege der 2,6 Kilometer langen Trimm-dich-Strecke nach Regenfällen in Matschpfade verwandeln und deshalb kaum noch betretbar sein.
»Gerade im letzten Jahr, in dem es so viel geregnet hat, war die Nutzung in der Tat eingeschränkt«, räumt Michael Soborka, Mitarbeiter der Fachabteilung Stadtplanung, Bau und Verkehr im Rathaus ein. Unterstützt von seinem Chef, Bürgermeister Guido Rahn (CDU), begab er sich deshalb daran, dies zu ändern. Und zwar aus gutem Grund: Denn als er vor etwa 20 Jahren im Rathaus seine Arbeit aufnahm, war es recht traurig um den Trimm-dich-Pfad an der Kreisstraße 246 bestellt. »Die Geräte waren nicht mehr zeitgemäß und dazu auch nicht gepflegt. Und die Wege waren in einem traurigen Zustand«, erinnert sich Soborka.
Also machte sich Soborka ans Werk, tauschte nacheinander die Trimm-dich-Geräte im Wald von Groß-Karben aus und ließ die Wege sanieren. Und das mit Erfolg, denn in der Folgezeit entwickelte sich der Karbener Pfad wieder zu einem Erfolgsmodell. »Die Strecke im Karbener Wald hat inzwischen schon Alleinstellungscharakter, mit großen Zulauf auch aus benachbarten Kommunen«, sagt Bürgermeister Rahn.
Parkplatz wegen
andrang vergrössert

Doch das alles hat auch seinen Preis, wie er einräumt. 10 000 Euro für drei neue Trimm-dich-Geräte, die alle wegen der Haltbarkeit und leichteren Pflege in Edelstahlausführung sind. Weitere 5000 Euro für Holzhackschnitzel, die seien zwar teurer als Rindenmulch, dafür aber wesentlich länger haltbar. Schließlich noch rund 10 000 Euro Personalkosten. Denn drei Mitarbeiter des Bauhofs, unter Leitung von Stephan Mäser, waren in den vergangenen drei Wochen damit beschäftigt, die Strecke wieder auf Vordermann zu bringen.
»Mitverantwortlich für den schlechten Zustand der Wege waren auch Reiter und Radfahrer. Die haben vor allem bei feuchten Wetter tiefe Spuren hinterlassen«, berichtet Mäser. Diese haben die Bauhof-Mitarbeiter erst auffüllen müssen, bevor die Holzhackschnitzel die Strecke nun wieder perfekt machen. »Die Holzhackschnitzel schonen vor allem die Fußgelenke«, sagt Soborka über einen der Vorteile des neuen Wegbelags. Aber nicht nur die Wege, an denen die neun Stationen – wie Bockspringen, Hangeln, Hochsprung, Sit-up-Station, Bauchmuskeltrainer, Liegestütz, Barren, Balance-Stamm, Ringe und zwei Reckstangen – in regelmäßigen Abständen platziert sind, wurden ausgetauscht oder frisch saniert, auch die Hinweisschilder entlang der Strecke erstrahlen im neuen Glanz.
»Da der Pfad so gut angenommen wird, mussten wir bereits den Parkplatz auf zirka 20 Stellplätze vergrößern. Trotzdem wird an manchem Wochenende der Platz knapp«, sagt Rahn und weist auf die große Akzeptanz des Trimm-dich-Pfades hin. Auch er nutze den Pfad. »Wenn möglich drehe ich hier einmal in der Woche eine Runde.«
Die Beliebtheit des Pfades ist inzwischen auch in benachbarten Kommunen aufgefallen. Soborka berichtet: »Ich habe vor Kurzem einen Anruf aus dem Rosbacher Rathaus erhalten. Auch dort will man wohl demnächst einen Trimm-dich-Pfad errichten.« Von Jürgen W. Niehoff