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Blickpunkt Demenz

Keine Mühen gescheut (von links): Johannes Fellner, Ursula Wiesner. der Geschäftsführer des ASB-Landesverband Hessen Ulrich Müller stellen die Aktionenden Aktionsmonat „Demenz“ vor. Foto: Mag
Keine Mühen gescheut (von links): Johannes Fellner, Ursula Wiesner. der Geschäftsführer des ASB-Landesverband Hessen Ulrich Müller stellen die Aktionenden Aktionsmonat „Demenz“ vor. Foto: Mag

Der ASB kümmert sich seit zehn Jahren um Demenzkranke in Karben und Nidderau. Die Helfer haben viele Patienten erfolgreich begleitet. Leider ist die Krankheit in der Öffentlichkeit nicht sonderlich präsent. Das soll nun anders werden.

Karben. Der ambulante Pflegedienst des ASB bietet seit zehn Jahren erfolgreich Entlastungsangebote für Familien, deren Angehörige an Demenz erkrankt sind, an. So gibt es mittlerweile Gruppen in Karben und Nidderau. „In der Familie ist Betreuung nur zu leisten, wenn alles gut vernetzt ist. Jeder Angehörige kann sich um einen Teil der Pflege kümmern. Doch selbst wenn das funktioniert, kann es sehr schwer für Familie und Freunde werden“, weiß Ursula Wiesner vom ASB.

Nicht nur körperlich, vor allem emotional sei die Belastung riesig, 24 Stunden für den Betroffenen da sein und Abschied nehmen zu müssen, von vielem, was den Menschen einst einmal ausgemacht hat. Deshalb ist die ehrenamtliche Betreuung, die der ASB leistet elementar.

Elf Gäste zählen die beiden Gruppen zusammen, über 30 weitere Patienten werden zu Hause betreut. Zum zehnjährigen Bestehen des ambulanten Pflegedienstes veranstaltet der ASB im Oktober einen Monat voller Veranstaltungen, alle zum Thema Demenz. Eines der Ziele des Aktionsmonats sei es, die Gesellschaft dazu zu bringen, sich mehr mit der Krankheit auseinanderzusetzen, erläutert Johannes Fellner, Bereichsleiter des ASB. „Man stößt in der Öffentlichkeit vielleicht mal auf einen Demenzerkrankten, dann ist es wichtig zu wissen, wie man damit umgeht“, sagt Wiesner.

Schon bei den Kleinsten soll die Aufklärung beginnen: So werden mehrere Schulen und Kindergärten besucht, um den Kindern das Thema näher zu bringen. Aber auch öffentliche Veranstaltungen sind geplant: „Die Kinos in Karben und Nidderau waren sofort begeistert dabei“, freut sich Fellner und so werden Filme gezeigt und dabei anStänden über Demenz informiert.

Im Erlebnisgarten der Kelterei Rapp’s ist ein Spaziergang geplant. Hierzu sind Demenzpatienten, aber auch Menschen ohne Einschränkungen eingeladen. Die Karbener Kirchengemeinden feiern ökumenische Gottesdienste. Zudem gibt es Vorträge zu Themen rund um die Krankheit. Für Angehörige wird ein Gesprächskreis abgehalten.

Mitarbeiter gesucht

Zwei weitere Gründe waren der Anlass für das Angebot: Es werden dringend weitere ehrenamtliche Mitarbeiter für die Gruppen in Karben und Nidderau gesucht, damit die Eins-zu-eins-Betreuung weiter funktioniert. Auch jemand, der die Gäste einen Nachmittag lang unterhalten kann, sowie freiwillige Fahrer sind gerne gesehen.

Der ASB bietet einen Fahrdienst für die Gäste an, auch hier gibt es ein Problem: Der Kleinbus ist in schlechtem Zustand. 30 000 Euro Spenden werden für ein neues, behindertengerechtes Fahrzeug benötigt.

"Eines Tages"

Karben/Nidderau. Am Donnerstag, 9. Oktober, 18.30 Uhr wird im Luxor-Filmpalast in Nidderau im Rahmen des vom ASB organisierten Aktonsmonats „Demenz“ der Film „Eines Tages“ gezeigt. Der zweite Kinoabend mit „Vergiss mein nicht“ startet am 22. Oktober um 17 Uhr im Karbener Kino. Für Mittwoch, 8. Oktober, 15 Uhr wird zum Spaziergang durch den Rapp’s Erlebnisgarten, Brunnenstraße 2, für Menschen mit und ohne Einschränkungen eingeladen. Insgesamt sind 21 Programmpunkte geplant, zu denen jeder eingeladen ist. Der abschließende Tag der offenen Tür ist am 1. November von 14 bis 18 Uhr in der Ramonville-Straße 27 in Groß-Karben. Das Programm liegt an vielen Orten in Nidderau und Karben aus, außerdem sind die Termin unter www.asb-mittelhessen.de im Internet abrufbar. (nma)