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Brunnenplatz wird schöner

Der Gronauer CDU-Vorsitzende Oliver Junker und Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer zeigen Schäden des Sandsteinbrunnens. Stein und Technik sind Opfer des stark kalkhaltigen Gronauer Wassers. Foto: Fauerbach
Der Gronauer CDU-Vorsitzende Oliver Junker und Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer zeigen Schäden des Sandsteinbrunnens. Stein und Technik sind Opfer des stark kalkhaltigen Gronauer Wassers. Foto: Fauerbach

Gronaus Ortsmitte bekommt ab Frühjahr 2021 ein neues Outfit

Bad Vilbel. »Der Sandstein ist verblasst und ist bis in tiefere Schichten verkalkt. Der Beckenboden ist gerissen, der Schacht mit den Pumpen hat Schäden, der Wasserschacht hat leichte Schäden und die Elektroverteilung muss instandgesetzt werden«, zählt Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer (CDU) auf. Der Brunnen auf dem 1977 im Gronauer Ortszentrum angelegten Brunnenplatz ist in die Jahre gekommen und marode. Mit dem Bau eines neuen Brunnens einher gehen soll zugleich die Umgestaltung des Platzes.

Vor allem auch deshalb, weil die Gronauer bei der Gestaltung des Platzes vor 43 Jahren nicht nach ihren Wünschen gefragt worden sind. So konnten sich viele Bürger nie mit dem weißen Spalier, an dem die Rosen hochranken sollten, anfreunden. Die CDU brachte einen Antrag zur Sanierung des Platzes im Ortsbeirat ein, der von der Stadtverordnetenversammlung mit dem Haushalt 2019/2020 genehmigt wurde.

Inzwischen wurden in der jüngsten Sitzung den Ortsbeiratsmitgliedern zwei Entwürfe zur Auswahl vorgelegt, ein symmetrisch angelegter und ein organisch geformter Brunnen«, informiert Schäfer. Der symmetrische Entwurf kommt vom Büro Grün + Stadtplanung in Büdingen. Der Plan sieht einen rechteckigen Brunnen mit Wasserfilm und Sprudel am Standort der heutigen Gemeindewaage vor. Das Rechteck symbolisiert die Waage, die versetzt wird. Zur Hauptstraße hin sollen Sitzblöcke als Barriere dienen. Auf der gegenüberliegenden Seite lädt zwischen neu angepflanzten mehrstämmigen Solitärgehölzen eine lange Bank zum Sitzen ein.

Zusammenfluss von Nidder und Nidda
Der zweite Entwurf eines organisch geformten Brunnens hat der Gronauer Bildhauer Christof Paul vorgelegt. Hier symbolisiert die Brunnenform den Zusammenfluss von Nidder und Nidda. Alle anderen Gestaltungselemente sind fast identisch mit denen des ersten Entwurfes. Beide Pläne sehen zudem an der südwestlichen Ecke des Platzes die Pflanzung eines von einer Rundbank umschlossenen Solitärbaumes vor.

»Im Ortsbeirat gab es ein klares Votum der anwesenden Bürger für den Vorschlag von Christof Paul«, berichtet Schäfer. An einer zusätzlich von der CDU Gronau durchgeführten Online-Abstimmung in der Gronauer-Facebook-Gruppe beteiligten sich 110 User. Bis auf je drei Enthaltungen und Nein-Stimmen favorisierten die Teilnehmer den Entwurf von Christof Paul.

Diesen favorisieren auch Karl Peter Schäfer und der Gronauer CDU-Vorsitzende Oliver Junker. Allerdings erfordere »dieser Entwurf möglicherweise einen höheren Aufwand. Belastbare Zahlen zu den Mehrkosten gibt es noch nicht, aber wir werden alles tun, um in der aktuell schwierigen Haushaltssituation im vertretbaren Kostenrahmen zu bleiben«, erklärt der Ortsvorsteher. Er stimmt gerade gemeinsam mit dem Planungsbüro, dem Ersten Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU) und Christof Paul die Details ab.

Zu diesen gehört, wie Oliver Junker informiert, dass auf dem Platz in der Ortsmitte auch Gronauer Gebäude und Sehenswürdigkeiten dargestellt werden. So solle an das abgerissene alte Rathaus und an das Spritzenhaus erinnert werden, die evangelische Kirche, der Gronauer Hof und die Alte Schule präsentiert und der Zusammenfluss von Nidda und Nidder symbolisiert werden. Welche Form der Darstellung ausgewählt wird, steht noch nicht fest. Zur Darstellung könnten in den Boden eingelassene Bodenplatten, aber auch andere Darstellungsformen in Frage kommen, erklärte der Ortsvorsteher.

Weitere Vorschläge sind willkommen
Falls möglich, sollten auch die Rosenbüsche des Brunnenplatzes erhalten werden.Vorschläge der Gronauer sind willkommen. Auch was den künftigen Weihnachts- und Osterschmuck für den Platz betrifft. Der Baubeginn zur Umgestaltung des Brunnenplatzes soll spätestens im ersten Quartal 2021 erfolgen.
Bereits ein Gronauer ist von der Idee begeistert. Johannes Dittmar hat für den Brunnenbau eine Spenden von 10 000 Euro zugesagt. »Die Familie Dittmar war Gründer des Gronaris-Sprudels und Eigentümer der Elisabethen-Quelle«, informiert Schäfer. Dittmar möchte mit seiner Spende die Idee unterstützen, die Symbolik des Gronauer Gronaris-Sprudels in die Gestaltung des neuen Brunnenplatzes zu integrieren. Der Ortsvorsteher dankt dem Spender im Namen aller Gronauer für seine Unterstützung.

Seit 1971 Vilbeler Ortsteil

Die Ortschaft Gronau wurde am 1. Juli 1971 im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Bad Vilbel eingegliedert. Die älteste bekannte Erwähnung der Ortschaft ist in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch zu finden: Sie ist auf den 25. Februar 786 datiert.

Im Mittelalter gab es an dieser Stelle zwei getrennte Ansiedlungen: Nieder- oder Klein-Gronau, der spätere Gronauer Hof mit einer eigenen Kapelle und daneben Ober- oder Groß-Gronau, ebenfalls mit einer Kapelle. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Gronau ungefähr zur Hälfte niedergebrannt und zerstört.

Wahrzeichen des heutigen Bad Vilbeler Stadtteils ist die 1719 erbaute Evangelische Kirche. Heute leben knapp 2800 Menschen in Gronau. (fau)