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BUND kritisiert Verlauf der Umwelt-Kommission

„Geheimnistuerei statt öffentlicher Debatte“

Bad Vilbel. Der Ortsverband des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Bad Vilbel kritisiert die Arbeitsweise der Kommission für Umweltschutz, Land- und Forstwirtschaft. »Nach der ersten Sitzung der Kommission sind wir frustriert«, heißt es in einer Mitteilung des BUND. Bürgerinnen und Bürger hätten bei den Vorträgen von Hessen Forst dabei sein dürfen. Bei der anschließenden Runde mit den Vereinen und Umweltverbänden mussten sie jedoch den Saal verlassen.

Wegen der Verschwiegenheitspflicht (§ 24 HGO) dürfen die Mitglieder der Kommission die Öffentlichkeit nicht über ihre Arbeit informieren. Nur aus dem Magistrat dürfe berichtet werden, damit besitze die Stadtregierung die alleinige Deutungshoheit, kritisiert der Umweltverband. Der BUND und andere geladene Kommissionsmitglieder hätten keinen Einfluss auf die Agenda.
Konkretes zum Bad Vilbeler Wald sei im öffentlichen Teil der Kommissionstagung mit Vorträgen nicht angesprochen worden, wird in der BUND-Mitteilung moniert. Unterdessen schreite die Verlichtung des Stadtwaldes voran. »Die nächsten Bäume, darunter große und alte Eschen, sind bereits zur Abholzung markiert. Geschwächte Eschen erhalten keine Chance, sich zu regenerieren, obwohl das Wissen um ihre Erholungsfähigkeit bekannt sein müsste. Zudem sollen auch in diesem Winter weitere Buchen gefällt werden«, schreibt der Bad Vilbeler BUND.

Kartierung der Waldbiotope gefordert
Der Ortsverband fordert eine Waldbiotopkartierung, damit »es nicht wieder zu Fehlentscheidungen kommt wie bei dem Pflanzen von Küstentannen in einem Feuchtgebiet gegenüber der Totenwiese«. Dort sei eine jahrzehntealte Naturverjüngung einfach abgeholzt worden, lautet die Kritik der Naturschützer. Die Forderung, erst einmal keine weiteren Bäume zu fällen, bis das »nächste Forsteinrichtungswerk erstellt ist«, habe auf der Agenda der Kommission nicht platziert werden können.

Ziel des Engagements des BUND sei Bürgerinnen und Bürger zu ermutigen, sich für den Bad Vilbeler Stadtwald einzusetzen. »Sie sollten mitbestimmen dürfen, wie ihr Wald behandelt werden soll. Denn am Anfang steht der Eigentümer, der festlegt, wie der Wald genutzt wird. Und die Eigentümer des Bad Vilbeler Waldes, der ein Kommunalwald ist, sind die Bürgerinnen und Bürger«, argumentiert die BUND-Gruppe.

Die Naturschützer möchten eine sachliche Diskussion fördern, positive Beispiele aufzeigen und Fragen klären. Das sei beim nächsten Vortrag der Reihe »Wald im Klimawandel« mit Jörg Nitsch, am Freitag, 26. November, 19 Uhr im Sport- und Kulturzentrum Dortelweil möglich. (zlp)