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Chronik in Bildern – Erna Schlutters neuer Dokumentarfilm „Bad Vilbel Report 2011“ ist da

Erna Schlutter hat es wieder einmal rechtzeitig geschafft. Pünktlich zum Weihnachtsmarkt in der Burg erscheint am Wochenende der neue „Bad Vilbel Report 2011“.

Bad Vilbel. Das Cover ziert dieses Mal ein Foto vom offiziellen Antrittsbesuch des Bundespräsidenten Christian Wulff (CDU) am 14. April in der Quellenstadt. Zu sehen ist, wie sich der Bundespräsident in das Goldene Buch der Stadt, das eigentlich blau ist, einträgt. Beobachtet wird die Szene von Bürgermeister Thomas Stöhr, der zur Feier des Tages seine Amtskette trägt.

Wulff ist nach Gustav Heinemann, der mit seiner Frau Hilda am 31. Mai 1973 Bad Vilbel besuchte, der zweite Bundespräsident, der sich mit seinem Autogramm hier verewigte. Dem Besuch hat Erna Schlutter 3:45 Minuten auf der neuen DVD gewidmet. Zusätzlich können die Bürger unter zwei DVDs mit einer ausführlichen, rund 57 Minuten langen Version vom Empfang des Bundespräsidenten mit allen Reden und einer kurzen, rund zwölf minütigen Version wählen. Beide liegen in kleiner Auflage vor.

Extra für den hohen Besuch hatte sich die 75-Jährige im April eine neue Filmkamera gekauft und sich bereits zuvor auch mit neuer Technik ausgestattet. „Das Filmen ist die wenigste Arbeit, die meiste Zeit nimmt das Schneiden in Anspruch“, berichtet sie. Immer und immer wieder sichtet sie ihr Material, bis sie Ton und Bilder perfekt zusammengebracht hat. Seit ihr Mann, der Kameramann Karl-Heinz Schlutter, vor acht Jahren starb, ist Erna Schlutter in Personalunion Kamerafrau, Regisseurin und Cutterin. Drei Monitore, mehrere DVD-Brenner, Kabel, Kopfhörer, Filmkassetten und DVDs sind im privaten Studio zu finden.

Die neue DVD ist inzwischen bereits ihre sechste, die sie seit 2005 allein produzierte. Für den „Bad Vilbel Report“ hält sie jedes Jahr mit ihrer Kamera die Höhepunkte im städtischen Leben fest. Auf der neuen DVD ist eine bunte Mischung aus dem öffentlichen Leben in der Quellenstadt festgehalten. Die Bandbreite reicht vom Weihnachtsmarkt und dem Baumstämmerücken mit einem Pferd im Vilbeler Wald über den neuen City-Parkplatz und die Baustelle der Mediathek bis zum Gronauer Kirchenfest mit Artistenshow und den neuen Trimmgeräten im Burgpark.

Beim Texten und Besprechen der rund 45-minütigen Dokumentarfilme wird Erna Schlutter bei einzelnen Themen unterstützt von Fachleuten. So sprach beim Bäumerücken im Wald Förster Helmut Link beispielsweise den Kommentar, beim Obstbauverein-Beitrag war es Dr. Hans Hermann Freese, bei 20 Jahre Moulins Karl Josef Nölke. Zu den festen Report-Mitarbeitern gehören seit Jahren Ex-Bürgermeister Günther Biwer und Kinomacher Dennis Di Rienzo.

Im Partykeller von Erna Schlutter schlummert Filmmaterial über Bad Vilbel aus über 20 Jahren. Es ist auf VHS-Kassetten gebannt und auf DVDs gebrannt sowie auf Computer-Festplatten archiviert.

Die Filmemacherin lebt seit über vierzig Jahren in Bad Vilbel. „Die Stadt war damals ein ganz hässliches Dreckloch“, erinnert sie sich. Hätte man schon damals die Stadtentwicklung auf Film festgehalten, wäre dies für die Einwohner heute und spätere Generationen ein toller Vergleich gewesen. Doch die ersten Filmaufnahmen entstanden erst Anfang der 90er Jahre, als das Ehepaar Schlutter mit einer städtischen Reisegruppe die englische Partnerstadt Glossop besuchte. Karl-Heinz Schlutter filmte das Ereignis damals für sich. Erst nach Anregung durch den Partnerschaftsverein wurde aus dem Material der erste öffentliche Film mit dem Titel „Die Quellenstadt in der Wetterau“.

Erna Schlutter führte bei Dreharbeiten für ihren Mann die Standkamera und war „Mädchen für alles“. Nach und nach ist sie unter seiner Anleitung, vom Filmen bis zum Schneiden hineingewachsen.

Der „Bad Vilbel Report 2011“ ist für 15 Euro erhältlich eim Kartenbüro Bad Vilbel, bei Hildebrand II im Marktplatz-Zentrum, in den Buchhandlungen und auf dem Weihnachtsmarkt in der Burg am Stand des Stadtmarketingvereins. Ebenso Erna Schlutters Buch „Jugend im Krieg“ für 17.90 Euro.