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Da ist der Jazz zuhause – Bad Vilbeler Gratiskonzerte mit grandiosen Bands werden fortgesetzt

Bad Vilbel. Mittlerweile hat Jazz-Musik ein beachtliches Stammpublikum in der Stadt der Brunnen. So waren beim Jazzfestival zum Quellenfest im Nu sogar die Tische im hinteren Bereich des Kurhausplatzes besetzt.

Bernd Stoll hatte viel zu tun. Am Vormittag leitete der Saxophonist aus der Wetterau die Big Band, am Nachmittag ließ er mit dem Hardbop-Sextett „True Blue“ vor dem Kurhaus die 50er und 60er Jahre wieder auferstehen. Dazwischen begeisterte das in Bad Vilbel von vielen Auftritten bekannte „Coachmen Swingtett“ nicht nur seine eingeschworenen Fans mit Dixie, Swing, Bebop, Latin und Funk. Schließlich machte das Lehrerkonzert der Musikschule mit „Soul Kitchen“ und „Two is enough for Jazz“ die Reise durch alle möglichen Stile des Jazz nahezu komplett.

In den Pausen und während des Umbaus auf der Bühne musste das Publikum keinesfalls Entzug befürchten. Für einige waren die drei „Umbaufüller“ von der „Jazzpolizei“ sogar die Attraktion schlechthin.

Am folgenden Tag spielten vier Männer, die in ihrem Bandnamen alles über ihre Musik sagen: „Talking Horns“. Nicht nur untereinander waren die Bläser mit Unterstützung von Rhythmus-Geräten im vollen Einklang, sie redeten über ihre Instrumente auch mit den Zuhörern und stellten auf diesem Wege einen intensiven Kontakt zwischen Musikern und Jazz-Fans her.

Einfühlsam präsentierte sich Simone Helle mit ihrer vor zwei Jahren zusammengestellten Band „The 6th Sense“ und ihren eigenständigen Interpretationen.

Einen besonderen musikalischen Leckerbissen gab es zum Schluss. „Heye Villechner’s Bavarian Jazzband“ und die kanadische Sängerin Nina Michélle drehten die Zeit bis in die 20er und 30er Jahre zurück. Diese Musiker können es sich leisten, jährlich nur eine Hand voll Veranstaltungen auszuwählen, bei denen sie auftreten. Dass sie am Pfingstmontag in Bad Vilbel auftraten, werten manche als Beleg für den Stellenwert, den die noch junge „Jazz-Hochburg“ mittlerweile in der Szene einnimmt.

Die Jazz-Konzertreihe wird in den Stadtteilen fortgesetzt. In Massenheim auf dem Dorfplatz spielt Samstag, 16. Juni, von 15 bis 18 Uhr das „Golden Age Swingtett“ und Sonntag, 15. Juli, von 11.30 Uhr bis 13.30 Uhr sind in Gronau, am Dalles die „Bob Cats“ zu hören. Jazz gibt es an zwei Tagen auch in Dortelweil zu genießen – am Samstag, 28. Juli, spielen am Alfred-Manasek-Platz die „Kat Jazz and Flowers“ von 19.30 bis 22.30 Uhr Dixie und Swing, während am Sonntag, den 29. Juli, von 11 bis 14 Uhr „Mr. Jellys Jam Band“ mit traditionellem Jazz der 20er und 30er Jahre ebenfalls am Bahnhof zu hören sind.