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Damit Kröten sicher wandern

Dieser Zaun ist das Ergebnis der Aufbauarbeit der NABU-Mitglieder. Zwischen Gronau und Rendel fangen sie die Kröten ein, die ansonsten überfahren würden. Foto: Privat
Dieser Zaun ist das Ergebnis der Aufbauarbeit der NABU-Mitglieder. Zwischen Gronau und Rendel fangen sie die Kröten ein, die ansonsten überfahren würden. Foto: Privat

Karben/Bad Vilbel. Die Aktiven des Naturschutzbundes (NABU) haben entlang der Kreisstraße 247 zwischen Gronau und der Scharmühle Rendel wieder Krötenzäune aufgestellt. Dreieinhalb Stunden waren die 18 NABU-Aktive am Samstag auf dem rund zwei Kilometer langen Teilstück unterwegs. Das Wetter kam ihnen dabei gut zupass: Bei zwei bis fünf Grad schien die Sonne.
Kröten sind bei milden
Temperaturen aktiv
Für die Naturschützer war Eile geboten, denn wegen des vorfrühlingshaften Wetters hatten sie bereits zwei Tage zuvor beobachtet, wie nachts Hunderte Kröten über die Straße hüpften. Viele wurden dabei überfahren. Am nächsten Tag waren bis zu 20 Rabenkrähen dabei, die Reste zu fressen. Momentan sei die Wanderung wegen der Nachtfröste zum Stillstand gekommen, berichten die Naturschützer.
Die NABU-Mitglieder haben 38 Eimer eingegraben. Die Kröten laufen bei ihrer nächtlichen Wanderung am Zaun entlang und fallen dann in die Eimer, die mit Obstkisten abgedeckt sind, damit Reiher oder Störche sich nicht »bedienen« können. Jeden Tag werden die Eimer kontrolliert und die gefangenen Kröten sicher über die Straße in Richtung der Laichgewässer im Naturschutzgebiet »Alter See Gronau« getragen. Mit dem Aufstellen des Zauns ist die Aufgabe für die Helfer also nicht getan.
Im Naturschutzgebiet sowie rechts und links der Straße haben die Naturschützer insgesamt bis zu 37 Weißstörche, 23 Silberreiher und bis zu zehn Graureiher gezählt – alles potenzielle Fraßfeinde der Kröten.
Während des Zaun-Aufbaus hat eine Mutter mit ihrem vier Jahre alten Kind gleichzeitig eine Stunde lang Müll vom Straßenrand aufgesammelt. Allein rechtsseitig der Straße nach Gronau habe sie rund 25 Sektflaschen, acht Wodkaflaschen und zahlreiche anderen Müll aufgelesen, vielfach Reste der Freizeit-»Aktivitäten« der vergangenen Wochen, teilen die Naturschützer mit.
Dass entlang dieser Straße viel Müll liegt, ist für die Helfer nichts Neues. Bereits im vergangenen Jahr sei ein NABU-Mitglied diese Straße regelmäßig abgegangen und hat dabei rund 300 Getränkeflaschen/-dosen gesammelt.
Positiv vermerkt haben die Naturschützer, dass während der Krötenzaun-Aktion alle Autofahrerinnen und Autofahrer vorsichtig und langsam gefahren seien. (pe)