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Das Ende des Schandflecks – In den nächsten Tagen soll das jahrzehntelang leerstehende Reifschneider-Haus verschwinden

Bad Vilbel. Die Neue Mitte kommt voran. „Das ist ein schöner Durchbruch“, freut sich Klaus Minkel, Geschäftsführer des Eigenbetriebs Stadtwerke, über den unmittelbar bevorstehenden Abriss des jahrzehntelang leerstehenden Reifschneider-Hauses in der Frankfurter Straße 77. Schon in den nächsten Tagen werde „praktisch der letzte Schandfleck in der Frankfurter Straße verschwinden“, kündigte er an.

Wenn das Vorderhaus und der angrenzende Schuppen abgerissen seien, werde das Grundstück zunächst als Stellfläche für die angrenzende Baustelle des Akzente-Vereins genutzt, so Minkel. Doch das Grundstück rufe nach einer neuen Bebauung. Erhalten bleibe zunächst das hintere Haus, für das eine weitere Nutzung geprüft werde. Vermutlich werde das Grundstück veräußert. Helmut Reifschneider wollte sich auf Anfrage nicht zu seinen Plänen äußern. Das Grundstück bleibt weiter in seinem Besitz. Dennoch zahlt die Stadt 20 000 Euro für den Abriss. Das sei der Kaufnachlass, den die Stadt dem Akzente-Verein hätte gewähren müssen, wenn das Haus Nummer 77 noch stehen und kostspielige Unterfangungsarbeiten für den angrenzenden Neubau nötig gewesen wären, betonte Minkel. Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU) schließt nicht aus, dass die Stadt die Grundstücke später aufkaufe: „Das kann ein weiterer Schritt sein.“ Nun gehe es aber darum, dass mit dem Bebauungsplan für die Neue Mitte bald das Baurecht geschaffen werde. Ein Abriss-Antrag liegt bereits dem Ordnungsamt vor, bestätigte Amtsleiter Matthias Stengel auf Anfrage. Gestern gab es einen ersten Ortstermin an der künftigen Baustelle. Bevor die Bagger rollen können, müssen jedoch noch Abstimmungen mit den Versorgungsträgern erfolgen, so Stengel. Wenn dies geklärt sei, könne der Abriss relativ kurzfristig genehmigt werden. Bei dem benachbarten Akzente-Grundstück stehen die Bauarbeiten ebenfalls noch bevor. Dort wurden bislang erst Erschließungsarbeiten für Kanal und Wasser durchgeführt. Die Veränderung sei auch im Sinne der SPD. „Der Abbruch des Reifschneider-Hauses ist jahrzehntelang überfällig“, betont der SPD-Fraktionsvorsitzende Rainer Fich. Dass die Verhandlungen mit der Stadt in eine gute Richtung liefen, sei den Stadtverordneten schon im Sommer signalisiert worden. Fich erneuerte jedoch die Kritik der SPD an dem Bauvorhaben des Akzente-Vereins. Damit sei die Chance vertan worden, für das Areal eine Gesamtlösung zu realisieren. Ein Gesamtinvestor hätte sich leichter finden lassen als jemand, der jetzt nur den Teilbereich bebauen soll.

Das Grundstück ist bereits Teil des Offenlagebeschlusses für die gegenüberliegende Neue Mitte. Somit ist dort das Wohnen im Erdgeschoss nicht zulässig. Es sollen dort Läden mit Wohnetagen entstehen.