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„Das gibt’s nur einmal!“ – Hommage für den großen Orchesterchef Bert Kaempfert

Bad Vilbel. „Das gibt’s nur einmal“, wörtlich genommen, am Sonntag, 28. Juni, um 11 Uhr in der Burg. Und das gibt es zur Zeit überhaupt nur einmal auf der ganzen Welt: ein Bert-Kaempfert-Orchester mit dem Original-Sound des einzigen Deutschen, der es mal auf die Nummer eins der amerikanischen Charts gebracht hat, und der als Komponist und Arrangeur als Einziger für Frank Sinatra, Elvis Presley und die Beatles tätig war.

Vor James Last war Bert Kaempfert (1923-1980) der bedeutendste deutsche Orchesterleiter nach dem zweiten Weltkrieg. Seine Welt-Hits wie Strangers in the Night, Spanish Eyes, oder Wonderland by Night sind Legende. Nun lebt dieser Sound noch einmal auf, aber auch nur das eine Mal, in der Matinee der Burgfestspiele.

André Craul, Horn- und Trompetenlehrer an der Musikschule, hatte die Idee, Bert Kaempfert zu spielen, als überlegt wurde, wie das 40-jährige Bestehen des Instituts gestaltet werden solle. Musik wie damals im Gründungsjahr sollte erklingen. Kurzerhand wurde Bernd Stoll, seit 2002 Lehrer für Saxofon und Big-Band-Jazz, ausgeguckt, das Kaempfert-Projekt aufzuziehen.

Wie Stoll berichtet, stieß er zunächst auf große Schwierigkeiten. Für den Original-Sound nämlich seien weltweit keine Noten auf den Markt. Über internationale Kontakte kam im Herbst vorigen Jahres Kaempferts Tochter Marion auf Stoll zu und dem gelang es, ihr Vertrauen zu erwerben. Stoll musste zusagen, dass die im Privatbesitz der beiden Kaempfert-Töchter vorhandenen Original-Arrangements niemand anderen zugänglich gemacht werden, und dass haarklein auch so gespielt wird, wie es der große Komponist, Arrangeur und Pianist gewollt hat. Dass junge Leute mitspielen, überzeugte die Kaempfert-Tochter ebenso.

Stoll hat dann das zusammen gebracht, was er einen „Riesen-Elefanten von Orchester“ nennt. 56 Musiker spielen und singen mit. Sie stellen eine komplette Profi-Big-Band, die Streicher sind preisgekrönte Schüler der Musikschule, den Chor hat Benedikt Bach zusammengestellt und auch für den berühmt gewordenen Knack-Bass hat sich ein Solist gefunden. Kaempferts Enkel Stefan Haake-Kaempfert spielt Trompete, Stoll selbst tritt mit seinem Saxofon und als Bandleader in Erscheinung.

Seit Februar proben die Registergruppen getrennt und mehrfach auch gemeinsam. Die Originalplatten haben alle Schüler bekommen, Marion Kaempfert gab nützliche Tipps und wird den Sonntagtermin in Bad Vilbel nicht versäumen.

Für die Vorstellung am Sonntag, 28. Juni, 11 Uhr sind nur noch wenige Karten bei den bekannten Vorverkaufsstellen verfügbar.