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Das Prädikat »Bad« bleibt

Bad Vilbel – Stadt der Quellen. So steht es auch auf dem Stadt-Eingangsschild vom Heilsberg in Richtung Innenstadt. Foto: Eickhoff
Bad Vilbel – Stadt der Quellen. So steht es auch auf dem Stadt-Eingangsschild vom Heilsberg in Richtung Innenstadt. Foto: Eickhoff

Von Patrick Eickhoff

Titel nicht zwingend an Kurort gebunden – Alle zehn Jahre neu verliehen – Aufwertung durch Hessentag

Bad Vilbel. »Damit Bad Vilbel Bad bleibt«, »das Prädikat Bad sichern«. Während des Kommunalwahlkampfes sind sowohl Therme als auch Freibad in den Fokus der Parteien gerückt. Doch wie steht es eigentlich um das Prädikat Bad? Schließlich ist die Quellenstadt keine klassische Kurstadt.
Die Wahlkampfzeit ist die Zeit der Sprüche. Von »Bad Vilbel – Stadt für alle« über »Bad Vilbel gestalten« bis hin zur »Vilbelliebe« war auch dieses Jahr wieder alles dabei. Ein Thema, das nicht nur alle Parteien, sondern auch viele Bad Vilbelerinnen und Bad Vilbeler beschäftigte: Der Badbetrieb. Mittlerweile ist der Bauantrag für die 200-Millionen-Euro-Therme eingereicht. In der neuen Anlage hinter dem Schulzentrum soll bekanntlich auch ein kommunales Hallenbad integriert werden.

Namensberechtigt als Heilquellen-Kurbetrieb
Doch wieso trägt die Stadt eigentlich diesen Titel? Hängt das mit dem Frei- oder Kommunalbad zusammen? Schließlich ist Bad Vilbel bekanntlichermaßen die Quellen- und Festspielstadt aber eben kein Kurort.
Stadtpressesprecher Yannick Schwander erläutert: »Grundsätzlich hängt der Titel ›Bad‹ mit einem Prädikat als Kurort zusammen. Mittlerweile aber erhalten oder tragen auch Städte diesen Titel, obwohl sie keine klassischen Kurstädte sind, das trifft auch auf uns zu.«
Dennoch kann Bad Vilbel sich dieses Prädikat nicht einfach selbst verleihen. »Alle zehn Jahre kommt das Regierungspräsidium, um uns erneut ein Prädikat zu verleihen. Wir erhalten es als Heilquellen-Kurbetrieb«, sagt Schwander. »Zum einen, weil wir eben die Heilquellen haben und zum anderen, weil wir diese über Trinkbrunnen öffentlich anbieten oder weil man nach wie vor entsprechende Bäder bei Dr. Ansgar Schultheis, dem offiziellen Badearzt, machen kann.«

Die letzte Prädikatisierung hat 2019 begonnen, streckt sich allerdings bis heute. Das hat Gründe, wie Schwander erläutert: »Das lag auch an der Coronasituation im vergangenen Jahr, aber vor allem daran, dass dies generell ein längerer Prozess ist. Im Laufe der nächsten Wochen und Monate wird der Prozess dann aber abgeschlossen sein.«
Für das Prädikat Bad spielen mehrere Faktoren eine Rolle. »Das alles und natürlich auch unsere schöne Natur, Nidda, Wald und Streuobstwiesen haben dazu geführt, dass Bad Vilbel als Heilquellen-Kurbetrieb die Bezeichnung Bad weiter tragen kann«, sagt Schwander.

Das habe nicht unmittelbar damit zu tun, ob die Stadt ein Hallenbad oder eine Therme habe. »Aber natürlich würde die Therme sehr viel bringen, weil dort ja auch Wasser aus den Heilquellen genutzt werden soll und zwar für Anwendungen, was den ›Kur-Sinn‹ bespielen wird und auch in den Wasserbecken, was der breiten Nutzung zuträglich ist.« Das helfe dann sicher in den nächsten Jahren sehr, Bad Vilbel das ›Bad‹ zu erhalten. »Von daher ist es schon auch nicht unwichtig, dass wir diese Therme erhalten.«
Zudem sei in den vergangenen Jahren auch viel für die Naherholung getan worden. »Der Hessentag beispielsweise hat ja Millionenzuschüsse für den touristischen Bereich gebracht. Themenwege, prämierter Wanderweg, Aufwertung des Burgparks, Umgestaltung des Kurparks im denkmalgeschützen Bereich und einiges mehr«, sagt Schwander und zeigt sich abschließend zufrieden. »Auch das trägt dazu bei, dass wir insgesamt gut dastehen.« (wpa)