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Der direkte Draht

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das Jahr 2011 nähert sich dem Ende – Silvester steht vor der Tür. Für viele Bürgerinnen und Bürger bringt die Zeit zwischen den Jahren Besinnlichkeit, ein paar Tage Innehalten und Aufatmen. Wir haben Zeit, mit unserer Familie und unseren Freunden den Jahreswechsel zu begehen. Wir können eine Bilanz der letzten Monate ziehen, um für die Zukunft gewappnet zu sein.

Glück und Leid liegen dabei meist nah beieinander. Einige unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger mussten 2011 schwierige und leidvolle Stunden durchleben, andere durften sich über große Erfolge und glückliche Momente freuen.

2011 war aber auch für das öffentliche Leben mit Höhen und Tiefen verbunden. Menschen auf der ganzen Welt waren geschockt, als riesige Wellen die Küste Japans überfluteten und Bilder der unglaublichen Zerstörungen die Medien dominierten. Die Atomkatastrophe von Fukushima löste Hilfsaktionen auf der ganzen Welt aus, auch hier bei uns beteiligten sich viele Menschen. Später im Jahr hielt die ganze Welt den Atem an, ob die Lage auf dem Tahrirplatz in Kairo friedlich bleibt. Mit dem Ende des Mubarak-Regimes in Ägypten und dem Umsturz in Tunesien begann der sogenannte „Arabische Frühling“, denn auch in anderen Ländern der Region begehrten vor allem Jugendliche gegen Restriktionen auf und gingen für Demokratie auf die Straße. Aber 2011 brachte auch Schönes: Das ganze Land – besonders wir im Rhein/Main-Gebiet – freute sich auf die WM-Endrunde der Frauen im Fußball. Auch wenn das ganz große Sommermärchen diesmal ausblieb – in der Commerzbank-Arena und in anderen Stadien, beim Public Viewing oder vor dem Fernseher herrschte Feststimmung. Auch in der Kommunalpolitik hat sich im fast abgelaufenen Jahr viel bewegt. Wir konnten, trotz angespannter finanzieller Rahmenbedingungen, weiter in die Zukunft unserer Stadt investieren. In unserer Innenstadt geht es mit großen Schritten voran; aktuell mit vielen Baustellen, die sicherlich belasten. Aber, das Positive hieran ist, dass wieder beachtliche Investitionen in unsere Innenstadt fließen. Geschäfte und Investoren schätzen und glauben wieder an unsere Innenstadt. Ein paar Beispiele:

In diesem Jahr konnten mehrere attraktive Geschäfte für die Neue Mitte gefunden werden. Zeitnah zum Bürgerentscheid, der die Fortsetzung der Realisierung der Neuen Mitte mit Mediathekbrücke erlaubt hat, konnte ein Investor für den Bereich des leerstehenden ehemaligen Café-Ströbel–Areals gefunden werden; zusammen mit ihm entwickelte die Stadt einen sehr ansprechenden Bebauungsplan.

Jüngstes Beispiel ist, dass auch wieder ein Lebensmittelmarkt für das Marktplatzzentrum gefunden werden konnte. Vor wenigen Tagen, am 6. Dezember wurde der Lebensmittelladen eröffnet.

Die Baumaßnahme der Fußgängerunterführung am Nordbahnhof kommt unter der Federführung der Stadt gut voran. Wir gehen davon aus, dass wir bereits zum Ende des kommenden Jahres über modernste und damit auch barrierefreie Zugänge zu den Bahnsteigen und Querungen von der Stadt in den Quellenpark verfügen werden.

Die Sanierungs- und Renovierungsarbeiten an der Wasserburg gehen weiter. Gleichwohl konnten wir in unserer Burg wiederum mit einem abwechslungsreichen und qualitativ hochwertigen Programm erstmals über 80 000 Besucherinnen und Besucher von unseren Burgfestspielen überzeugen.

Überzeugt hat die Stadt auch bei Familienfreundlichkeit. Bad Vilbel ist als Wohnort für Familien attraktiv und genießt als Familienstadt mit Zukunft den Standortvorteil der Familienfreundlichkeit. Unsere guten Leistungen für Senioren, Familien, Vereine, aber auch unsere Investitionen für die Kinder und die Jugendlichen sind auf anerkannt hohem Niveau und helfen uns, diesen Standortvorteil weiter auszubauen.

Wir können also zuversichtlich vorausblicken. Unsere Anstrengungen haben sich gelohnt, wir konnten viel tun für die Lebensqualität in Bad Vilbel. Von daher haben wir guten Grund, uns über unsere Erfolge zu freuen. Gleichwohl heißt es angesichts knapper kommunaler Kassenlage, steigender Aufgaben und große Zahlungsverpflichtungen an Kreis, Bund und Land ab dem kommenden Jahr aber auch, behutsam zu sein, um die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt weiter zu sichern.

Es ist mir ein Anliegen, allen zu danken, die sich wieder für andere oder das Allgemeinwohl in unserer Stadt eingesetzt haben. Ich danke allen Mitgliedern der städtischen Gremien sowie allen aktiven Bürgerinnen und Bürgern, die in kirchlichen Institutionen, in Vereinen und Verbänden oder auch als Einzelpersonen für andere Menschen da waren und sich auch künftig engagieren werden. Zu einem guten Miteinander tragen nicht zuletzt auch unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger bei, die an den Feiertagen arbeiten, um für alle anderen den Betrieb am Laufen zu halten. Menschen, die sich für andere engagieren, machen unsere Welt heller und freundlicher. Menschen, die sich nicht entmutigen lassen, sondern ihr Mögliches tun, stehen für Aufbruch und Hoffnung. In Bad Vilbel gibt es viel uneigennütziges Engagement. Das sind unsere Stärken, auch das gibt uns Anlass, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken.

Ihnen allen wünsche ich alles Gute und Gesundheit für das neue Jahr 2012. Ihr

Dr. Thomas Stöhr

Bürgermeister

der Stadt Bad Vilbel