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Der direkte Draht

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

stellen Sie sich vor, Sie sind bei einem Geburtstag Ihres besten Freundes eingeladen. Die Stimmung ist sehr gut und ausgelassen. Sie denken noch lange nicht ans Heimgehen. Doch plötzlich werden Sie durch den schrillen Weckruf Ihres Piepsers aus der Ausgelassenheit herausgerissen. Sie sind Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Ohne lange nachzudenken, vergessen Sie die Feier schlagartig und eilen zum Feuerwehrgerätehaus, um anderen Menschen in einer Notsituation zu helfen.

So wie geschildert oder ähnlich, passierte es im vergangenen Jahr bei unserer Feuerwehr 519 Mal. 189 Feuerwehrfrauen und -männer sind freiwillig bereit, sich in Bad Vilbel in den 5 Einsatzabteilungen den Herausforderungen zu stellen, anderen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Notfällen zu helfen. Diese freiwillig und ehrenamtlich agierenden Frauen und Männer sind die entscheidende Säule der kommunalen Daseinsvorsorge bei unserer Gefahrenabwehr und der Bewältigung von Unglücken und Katastrophen. Um es noch mal zu verdeutlichen: Bad Vilbel hat keine Berufsfeuerwehr! Natürlich hat die Stadt, die eine Feuerwehr aufstellen muss, für die Bereitstellung der Bekleidung, des technischen Gerätes und der Fahrzeuge zu sorgen, aber dies stellt ja nur das „Handwerkszeug“ der Einsatzkräfte dar, womit sie dann dem Bürger helfen können und sollen.

Dieses ehrenamtliche Engagement schafft Identität mit seiner Umgebung. Es gibt vor allem den jungen Bad Vilbeler Mitbürgern eine Perspektive für verantwortliches Mittun in der Gemeinschaft und unserer Gesellschaft. Unsere Freiwilligen Feuerwehrleute setzen meist für viele Jahre einen wichtigen Teil ihrer Freizeit für die Feuerwehren ein und müssen den Dienst oftmals unter schwierigen Bedingungen auch mit ihrer Berufstätigkeit vereinbaren. Sie wissen, dass dabei auch ihre Gesundheit und das Leben in Gefahr geraten können. Viel zu wenig wird berücksichtigt, in welchem Maße materielle Schäden und Personenschäden durch den schnellen und professionellen Einsatz der Feuerwehr vermieden werden.

Also denken Sie daran, wenn Sie wieder einmal nachts durch ein lautes Einsatzhorn der Feuerwehr geweckt wurden: Die Insassen der Fahrzeuge haben ihren Schlaf oder auch die Geburtstagsfeier unterbrochen, um anderen Mitbürgern vielleicht das Leben zu retten.

Es grüßt Sie herzlich

Der Magistrat

der Stadt Bad Vilbel